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    #16
    Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
    Man sollte drei Dinge nicht miteinnander verwechseln, wie man etwas möchte, wie etwas ethisch sein sollte und wie etwas ist. Das scheint mir hier etwas durcheinnandergeraten. Ich verstehe auch nicht - um es mit Waldemar Hartmann zu sagen - woher die Schärfe kommt.

    Ich möchte nur kurz sagen, dass ich jedem den maximalen Gewinn gönne, nur kann in einem System, - wie du richtig erkannt hast ohne realwirtschaftlichen Bezug -, eben nicht jeder gewinnen. Die Frage ist eigentlich nur wer bekommt das Geld, derjenigen die eben nicht so gut mit Zahlen umgehen können. Da gönne ich es tatsächlich dir mehr als zb Denise Coates und im Zweifel mir selbst noch etwas mehr.
    die Schärfe kommt, weil ihr so tut als ob die Bookies so arm sind, wenn sie nicht die Limits haben, schau dir doch mal die realpolitische und wirtschaftliche Lage an:

    Dort wo soziale Brennpunkte sind, gibts Bookies wie Schwammerl im Wald, denkst du da gibts super professionelle? 90% spielt entweder Fussball oder Tennis und das immer auf gut Glück, keine Ahnung wo du lebst, aber wenn du ein Wettbüro aufsuchst da sitzen nicht besonders viele helle Birnen drinnen und die verbraten sinnlos Geld, weil was die für Theorien haben mit 15er Kombis auch nur 1 mal im Jahr aufgeht(wenn überhaupt) und dann verheizen sie das innerhalb noch kürzerer Zeit.

    Von diesem Klientel "ernähren" sich die Bookies, Online auch das gleiche ... dann gibts eben 5-10 % die beschäftigen sich mit Statistiken suchen Randbereiche etc. davon ist doch auch nur ein gewisser Teil erfolgreich und diesem Teil soll es doch bitte erlaubt sein, soviel Geld wie möglich zu machen, mit dem was sie können. Ich hab mir von einem der davon lebt sagen lassen, das es kein Zuckerschlecken ist und das glaube ich ihm sofort - du hast nie fixes Geld, musst einerseits geduldig sein, bist aber unter Druck die richtigen Dinger zu spielen, das ist definitiv nicht lustig und da muss man schon stressresistent sein. Denen wird durch diese Limits das Leben unnötig schwerer germacht, obwohl es sich jeder größere Buchmacher leisten könnte und eigentlich auch in der Werbung reingeht, das man bei ihm reich wird.

    Eigentlich wenn ein Buchmacher mit diesem "du kannst bei mir reich werden" müsste man ihm bei einer Limitierung eigentlich klagen, da er eben dieses Versprechen gewollt nicht einlösen will (+5000 ist nicht reich werden ...), aber da Werbung übertreiben darf und die Buchmacher sich in den AGBs schon bombenfest absichern, gibts da keine Möglichkeit (falls jemand daran mal gedacht hätte). Darum hätte der Staat das Recht und eigentlich auch die Pflicht hier einzugreifen und die Lizenzen diesbezüglich nur an jene zu vergeben die dieses Versprechen auch halten können.

    Zum Thema Pinnacle: naja da gibts tw. schon Obergrenzen aber die sind meines Wissens nach allgemein, sie haben zwar weniger Angebot, aber agieren markttechnisch deutlich ehrlicher.

    Für Weltfrieden:
    https://www.youtube.com/watch?v=ca-oHTyrz9I

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      #17
      Letztendlich ist es doch eine einfache Rechnung:
      Gewinner und Buchmacher bekommen das Geld was die Verlierer in den Topf spülen.

      Die Buchmacher verwalten den Topf und versuchen den Gewinnern möglichst wenig abzugeben um selber genug zu haben.

      Würden die Gewinner nicht eingeschränkt sein, dann würde die Marge deutlich sinken und das Gewerbe irgendwann nicht mehr lohnen.

      Angenommen Bet365 würde das aktuelle Angebot für jedermann uneingeschränkt anbieten: Bet365 wäre gezwungen Sharp zu werden und entweder die Limits drastisch zu reduzieren (etwa wie Pinnacle es für Randligen macht) oder nicht „Sharpe“ Märkte wie Randligen und RandSportarten aus dem Programm zu nehmen.

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        #18
        TOMK2010

        Ach, du jodelst hier rum, das ist ja nicht mehr feierlich. Wer hat denn jemals hier den Ausdruck "arme Buchmacher" benutzt?

        Ein Buchmacher ist ein wirtschaftliches Unternehmen, das seine Mitarbeiter bezahlt und an Gewinnmaximierung interessiert ist. In der realen Welt vergleichbar mit Lidl. Auch deren primäres Ziel ist es, Geld zu verdienen.

        Wenn du hier forderst, jeder Spieler sollte unlimitierten Zugang zu Buchmachern erhalten, dann verstößt das zuerst mal gegen den Grundsatz der Vertragsfreiheit. Ich würde mich freuen wenn ich unlimitierten Zugang hätte, das kannst du mir glauben. Aber wenn es staatlich geregelt wird, dass der Buchmacher niemanden aussperren darf, dann beschützt er sich auf eine andere Art und Weise. Wieso findest du denn pinnacle so viel "ehrlicher"? Weil sie nur die Wettbewerbe und Märkte anbieten, die für sie lukrativ sind, der Rest wird einfach nicht angeboten. Ich wette nun schon sehr sehr viele Jahre und habe bei pinnacle so viele Märkte kommen und gehen sehen. Den Aufschrei möchte ich hören, wenn bet365 irgendwelche Goldgruben aus Nischensportarten oder Amateurligen streicht. Aber das wäre die logische Schlussfolgerung. Dann bist du im Endeffekt bei einem Angebot angekommen, dass du jetzt auch bei asiatischen Buchmachern hast, nämlich schwer zu schlagende Märkte. Oder willst du es etwa auch staatlich festlegen lassen, dass deine Lieblingshalmaliga von Buchmacher XYZ angeboten werden muss?

        Wenn für Lidl (den Buchmacher) das Getränk XYZ (die 4. isländische Liga) nicht mehr lukrativ ist weil es sich nicht verkauft (kein Profit mehr abwirft), dann wird es aus dem Angebot genommen. Soll der Staat hier auch eingreifen? Das gibt es sogar, nennt sich Nordkorea. Ich weiß, das forderst du nicht, aber es wäre der logische Schutzmechanismus von Soft-Books gegenüber Gewinnern wenn das Aussperren nicht mehr "erlaubt" wäre. Aber Versuch macht Kluch, daher würde ich eine von dir ins Leben gerufene Petition sofort unterschreiben.

        Unlimitierten Zugang in Form von "Jeder darf Betrag x setzen und wird nicht ausgesperrt" ist wünschenswert, würde das Problem von Sharp Playern aber in keinster Weise lösen.

        Ich bilde mir ein, vor kurzem hier irgendeine Beschwerde von dir über irgendeinen Buchmacher gelesen zu haben, weil die Limits auf Skispringen ein Witz seien. Wie sind die Limits beim ehrlichen Buchmacher pinnacle auf Skispringen-Siegwetten?

        Edit: Während ich getippt habe, hat der werte Kollege über mir eigentlich genau das, was ich als Roman verfasst habe, kurz und knapp auf den Punkt gebracht.

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          #19
          Zitat von Pflaumenaugust Beitrag anzeigen
          Mal davon abgesehen, dass viele Limitierungen bei Soft-Books lächerlich sind und ich mich selbst freilich auch darüber aufrege, ABER:

          Wie soll denn ein Markt, bei dem Winning Player von Soft-Books nicht limitiert werden, funktionieren? Wo soll der Buchmacher das Geld hernehmen, wenn seine Mittel nicht mehr ausreichen? Die Schlussfolgerung wäre, dass er insolvent wird und der Winning Player seinem Guthaben hinterher rennen darf. Oder aber dass er das Angebot so gestaltet, dass der Winning Player nicht mehr gewinnt (durch ein kleineres Angebot/Streichen von bestimmten Ligen oder bestimmte Maximaleinsätze für Jedermann wie es pinnacle zB auch handhabt, auch dort kannst du auf manche kleine Fussballigen nur 40-60€ platzieren). Dann arbeite ich doch lieber mit Zwei-, Dritt- und Viertaccounts und halte nach neuen Soft-Books ausschau. Denn ein unlimitierter Markt wäre zwar wünschenswert, würde de facto aber einfach nicht funktionieren.
          Das halte ich für lächerlich.

          Die Bookies leben hauptsächlich von ihrer Marge, und da kann mir keiner erzählen dass er bei einer Handvoll Profis( die im übrigen auch nicht alles kaputtschießen auf Dauer) Bankrott anmelden muss wenn die mal das - eh eher niedrig angesetzte - Limit ausreizen.

          Wir reden hier über einige wenige Pros mit Up- und Downswings, die vllt auf DAuer 7-10% hitten, aber Fakt ist dass der Markt auf die Fische ausgerichtet sind, die gleichen etwaige Profieinsätze locker aus und die bringen die Kohle rein.

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            #20
            1. behandeln die Buchmacher alle Kunden gleich. Verlierer sind willkommen, Profis nicht.
            Der erste Profi wird nach einer verlorenen Wette limitiert, der andere erst nach 200 Wetten und 50k win. Das hat aber nichts mit unterschiedlicher Behandlung zu tun, sondern wie weit man sich unter dem Radar bewegt, seine Wetten auswählt.

            2. Ohne Limitierung und ähnlichen Instrumenten würde ich mich mit einigen anderen aus dem Forum zusammentun, Wetten austauschen, und je nach Bankroll wird JEDER von uns pro Jahr mindestens ne Mio von den Eurobooks gewinnen.
            Natürlich geht so jedes Book pleite. (oder es streicht die meisten Märkte.)

            3. Moralisch oder nicht ist ein anderes Thema. Es spielt aber keine Rolle, da wie gesagt ohne Limitierung der jetzige Euro-Wettmarkt komplett pleite wäre.

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              #21
              Die Lösung wäre eine Wettbörse peer to peer a la Betfair doch die sind ja aus unerfindlichen Gründen dazu übergegangen, deutschsprachige Länder auszuschliessen. Wäre mal eine Idee für eine Firmengründung. Frage ist nur ob die Kundenmenge hier groß genug wäre. Aber das würde gleich mehrere hier angesprochenen Probleme lösen.

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                #22
                Muss jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.
                Ich finde es auch schwierig Limitierungen Seitens des Buchmachers zu rechtfertigen, manche Argumentation sind schon sehr fragwürdig.
                Ohne Limitierungen würde doch sowas wie eine Selbstbereinigung entstehen und nur die besten würden überleben, was auch für die Kunden gut wäre (Das Prinzip von Bettfair ist natürlich das Beste, finde ich).
                Momentan ist es doch gefühlt so dass Programmierer sich Lizenzen kaufen, von Unternehmen Quoten liefern lassen und wohl möglich stecken dann im Unternehmen selber gar keine Trader mehr sondern nur noch Algorithmen die anschlagen sobald jemand profitabel ist, Folge -> Limit.
                Wenn ein Bookie Randligen etc. anbieten will, dann muss er das Personal haben das sich dort auskennt, oder das Limit eben klein halten, solange er es sich leisten kann und aus seinen Fehlern lernen. Man kann doch nicht in einen Wettbewerb/Markt gehen und bestimmen gegen wenn man antreten will, so funktioniert es nicht. Momentan ist es ja fast ein 0% Risiko markt für Buchmacher, sie müssen ihre Haut nicht aufs Spiel setzen („Skin in the game“ übrigens ein sehr empfehlenswertes Buch von N. Taleb passt ein wenig zum Thema).
                Ob der Euro Wettmarkt pleite wäre, wenn es keine Limitierungen gäbe, glaub ich nicht ich denke der Markt würde sich ganz schnell anpassen und selber reinigen, nur ist die Lobby mittlerweile zu groß von Tipico, Bet365 etc. das sowas passieren wird.
                In Amerika hat man diesbezüglich auch schon Panik, da sich der Markt dort auch öffnet. Ein bekannter Punter (https://twitter.com/RufusPeabody/sta...59566642380800) versucht momentan diesbezüglich mobil zu machen https://americanbettorscoalition.org/
                Respekt an Schröck für deine Mühen, wird aber denke ich nix bringen, da in der Politik keiner eine Ahnung von dem Thema hat.
                Das einzige was uns bleibt ist immer wieder negative Werbung über solche Buchmacher zu verbreiten, hier könnte man ansetzen, als Gruppe vielleicht, keine Ahnung?

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                  #23
                  Zitat von jettski Beitrag anzeigen
                  Ohne Limitierungen würde doch sowas wie eine Selbstbereinigung entstehen und nur die besten würden überleben, was auch für die Kunden gut wäre (Das Prinzip von Bettfair ist natürlich das Beste, finde ich).
                  Du vergisst einen wichtigen Punkt:
                  Wenn ein Buchmacher "gleich gut" wie die Pros wären, würde er trotzdem schnell Pleite gehen.
                  Ein Book muss für jedes Spiel die Quoten erstellen, während der Pro nur einen Fehler finden muss.
                  Es ist völlig unmöglich als Book den Pro mit "fairen" Mitteln zu schlagen. Würde man diese Art von Selbstreinigung starten, würden die Books alle kleinen Ligen entfernen oder für jeden Kunden die Limits extrem senken.

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                    #24
                    Zitat von Andy80 Beitrag anzeigen

                    Du vergisst einen wichtigen Punkt:
                    Wenn ein Buchmacher "gleich gut" wie die Pros wären, würde er trotzdem schnell Pleite gehen.
                    Ein Book muss für jedes Spiel die Quoten erstellen, während der Pro nur einen Fehler finden muss.
                    Es ist völlig unmöglich als Book den Pro mit "fairen" Mitteln zu schlagen. Würde man diese Art von Selbstreinigung starten, würden die Books alle kleinen Ligen entfernen oder für jeden Kunden die Limits extrem senken.
                    Schon mal was von Marge gehört? Bekommst du beim Münzwurf 2.00/2.00 oder 1.80/1.80 denk mal drüber nach.
                    Und wenn ich mich in einem Markt messen will muss ich auch mit den Konsequenzen leben, sie haben doch eh schon einen Vorteil durch die Marge, der sein ihne auch gegönnt.

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                      #25
                      Zitat von jettski Beitrag anzeigen

                      Schon mal was von Marge gehört? Bekommst du beim Münzwurf 2.00/2.00 oder 1.80/1.80 denk mal drüber nach.
                      Und wenn ich mich in einem Markt messen will muss ich auch mit den Konsequenzen leben, sie haben doch eh schon einen Vorteil durch die Marge, der sein ihne auch gegönnt.
                      Stimmt. Die Books könnten auch dazu übergehen in kleinen Ligen 1,60 / 1,60 Odds anzubieten und dies je nach Liga / Early market erhöhen.
                      Ich persönlich empfinde solche Odds als nicht gross anders als Limitierung, aber kann man anders sehen, agree.

                      "Konsequenzen leben" ist dagegen nicht wirklich weit gedacht. Die Konsequenz von all diesen tollen "keine Limitierung" ist nämlich, dass die Books verschwinden oder für alle unspielbar werden.
                      Irgendwie genau das, was sowohl ihr als ich nicht will!

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                      • WinningPlayer
                        WinningPlayer kommentierte
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                        ist doch kein unterschied, wenn ich irgendwann bei jedem Buchmacher limitiert bin, bin ich defakto arbeitslos. Ich muss dir zugute halten, dass du deinen Kommentar verfasst hast, als die liste der in DE verfügbaren bookies noch deutlich länger war.

                      #26
                      Meiner Meinung ist die Diskussion etwas entgleist, weil sie sich zu stark auf die Frage, ob eine No-Limit-Policy, also gar keine Limitierung, realistisch wäre oder nicht, konzentriert. Tatsächlich teile ich die Meinung von Pflaumenaugust und scholldart in diesem Punkt. Die Vorstellung, dass jeder Spieler unabhängig von seinem Spielverhalten, und sei er noch so erfolgreich, quasi bis an sein Lebensende mit Standardlimits ausgestattet wird, halte ich bestenfalls für utopisch, eher für naiv, in jedem Fall aber weder für politisch, noch für betriebswirtschaftlich machbar. Vielleicht lässt sich das am Beispiel von b365 anhand folgender Rechnung verdeutlichen:

                      b365 hat laut Wikipedia derzeit 35 Millionen Kunden. Der Anteil an aktiven Kunden dürfte etwa 10-20% betragen, gehen wir der Einfachheit halber von 10% aus. Was den Anteil der langfristig profitablen Spieler angeht, hört und liest man verschiedene Zahlen. Offizielle Erhebungen gibt es nicht. Ich nehme in meinem Beispiel einen Anteil von 0,2% der aktiven Spieler an, der in der Lage wäre unter den derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen bei b365 durchschnittlich 5.000 Euro Gewinn pro Monat (1.250 pro Woche) zu erzielen. Es ist schwierig, diese Zahl zu schätzen. Einige Spieler wären sicherlich auch in der Lage, Gewinne im (mittleren) fünfstelligen Bereich zu erzielen. Andere mögen darunter liegen. Faktoren wie Syndikate (Wetten in Gruppen) oder Spielmanipulationen würden den Profit des Bookies weiter schmälern, sollen in dieser Rechnung aber außen vor gelassen werden.
                      b365's operativer Gewinn vor Steuern (exklusive betriebsfremde Erträge) für das letzte Geschäftsjahr betrug etwa 902 Mio Euro. Das Verhältnis von Sportwetten zu Casino am Gewinn beträgt in etwa 40:60, demzufolge entfallen etwa 360 Mio Euro Gewinn auf den Sportwettenbereich.
                      Sehr interessant wäre noch die Frage, inwieweit der Unternehmensgewinn durch Drittkonten profitabler Spieler geschmälert wird, aber ich habe leider keine Ahnung, wie und wo man valide Daten dazu erhalten könnte, insofern kann dieser Faktor in der Rechnung nicht berücksichtigt werden. Genauso wenig wie der Effekt der gesteigerten Effizienz von Wettquoten ("Pinnacle-Effekt").

                      -> 7.000 profitable Spieler würden 455 Mio Euro Gewinn im Jahr erzielen (7000*1250*52)
                      => Der Sportwettenbereich des Unternehmens wäre nicht länger rentabel.
                      Falls ich Prämissen getroffen habe, die ihr für grundlegend falsch haltet, korrigiert mich bitte. Ich habe mir das eben auf die Schnelle zusammengeschustert.

                      Wie Pflaumenaugust richtig angemerkt hat, wäre der Bookie gezwungen, Anpassungen vorzunehmen, wie z.B. das Entfernen von Randligen und bestimmter Wettarten, eine (starke) Herabsetzung von Limits auf Randligen, Kombizwang, eine (starke) Reduzierung des Auszahlungsschlüssels usw.
                      Maßnahmen dieser Art würden vielen profitablen Spieler die "Geschäftsgrundlage" entziehen. Letztlich wäre durch eine No-Limit-Policy also weder für die eine Seite, noch für die andere etwas gewonnen.

                      Aus diesem Grund habe ich auch bewusst von einer Limitierungsuntergrenze (nachfolgend: LUG) gesprochen, wie sie bei Pferdewetten in UK oder Australien schon zum Einsatz kommt, wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass der Auszahlungsschlüssel bei Pferdewetten deutlich niedriger ist als bei Sportwetten.

                      Trotzdem halte ich eine LUG für eine realistische Option. Sie hätte im Vergleich zum Status Quo mindestens zwei betriebswirtschaftlich relevante, positive Effekte für den Bookie:
                      - der Anteil der fremdgenutzten Konten würde zurückgehen
                      - die Effizienz der Wettquoten würde sich erhöhen.

                      Bei der Festlegung der Höhe der LUG könnte man sich am Sweet Point orientieren: dort, wo der Bookie maximal von den positiven Effekten profitieren und gleichzeitig minimal vom negativen Effekt, nämlich von (vermeintlich) sinkenden Gewinnen, belastet würde. Letzteres wäre überhaupt erst einmal zu eruieren. Dazu wäre es aber erforderlich, dass der Bookie alle Zahlen offenlegt. Der regulative Eingriff von außen, also auch das Festlegen der LUG, müsste sich an der betriebswirtschaftlichen Situation des Bookies orientieren.

                      Selbstverständlich gilt auch bei der LUG: Es wäre für viele profitable Spieler nichts gewonnen, wenn der Bookie infolge dieser gesetzlich verpflichtenden Anpassung sein Angebot umstellen oder den Auszahlungsschlüssel dramatisch senken würde. Denn eines ist klar: Man kann einen Bookie nicht per Gesetz dazu zwingen, dass er die zweite laotische Fußballliga mit allen denkbaren Zusatzwetten anbietet. Dazu ließe sich dann auch kein ethisches Argument mehr konstruieren.

                      Vielleicht habe ich auch einen grundsätzlichen Denkfehler, aber ich finde, man sollte zumindest mal ergebnisoffen an die Sache rangehen und eine Debatte darüber führen, wie man alle Spieler mit ins Boot holen könnte. Auch wenn es nur eine sehr kleine Gruppe von Leuten in jedem Land betrifft, und das ist leider der Grund, warum das Thema nicht auf einer politischen Agenda landet, sollte man als Staat bestrebt sein, allen Spielern einen angemessenen Zugang zum regulierten Angebot zu ermöglichen. Die Alternative dazu wäre:
                      - Entkriminalisierung der Teilnahme am unregulierten Angebot, also Abschaffung des § 285 StGB (Deutschland)
                      - klare steuerrechtliche Ausgestaltung für professionelle Spieler.



                      Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
                      Sorgen würde ich mir jetzt um die Buchmacher auch keine machen, aber es ist nunmal Fakt, dass jedes Jahr ein paar Buchmacher vom Markt verschwinden und bei den meisten liegt der Verdacht nahe, dass Sie sich einfach verschätzt haben.
                      Könnte sein. Ich glaube, dass bei einem nicht unerheblichen Teil dieser Bookies das Verschwinden von Anfang an Teil des Konzepts ist (Exit Scam, temporäre Geldwäsche etc). Wie man am Beispiel von Digibet sehen kann, ist es relativ einfach für einen Gesellschafter eine Insolvenz vorzutäuschen, um wenig später mit einer neu gegründeten Limited zurück ans Netz zu gehen.


                      Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
                      (...) derjenigen die eben nicht so gut mit Zahlen umgehen können.
                      Es soll auch Leute geben, die mit Zahlen umgehen können, aber trotzdem nur aus Jux und Tollerei wetten. Ich halte es für falsch, jedem der aus Spaß wettet, zu unterstellen, er wüsste nicht, wie es besser ginge. Ich habe z.B. jemanden in meinem Umfeld, der sehr genau weiß, wie langfristig profitables Wetten funktioniert und es auch eine Zeit lang praktiziert hat, um sich sein Studium zu finanzieren, später aber wieder zur guten alten, samstäglichen 10er-Kombi zurückgekehrt ist, schlicht weil er aufgrund anderer Verpflichtungen keine Zeit mehr für die professionellere Herangehensweise hatte, aber wohl auch, weil es ihm auf Dauer zu anstrengend war.

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                        #27
                        Zu lang für kommentar...

                        Habe es nicht ganz gelesen. Bei der rechnung fehlt allerdings das auch heute diese spieler dort schon gewinnen. Völ nicht 5000 im monat aber einige mit beziehungen und co sicherlich schon die hälfte. Denke der verlust wäre nicht so hoch. Allerdings können viele profitable spieler dort auch nicht spielen aktuell, wenn dem aber so wäre würde der anteil sicherlich bedeutend ansteigen und die ausgaben ebenfalls...

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                          #28
                          Zitat von Schröck Beitrag anzeigen

                          -> 7.000 profitable Spieler würden 455 Mio Euro Gewinn im Jahr erzielen (7000*1250*52)
                          => Der Sportwettenbereich des Unternehmens wäre nicht länger rentabel.
                          Falls ich Prämissen getroffen habe, die ihr für grundlegend falsch haltet, korrigiert mich bitte. Ich habe mir das eben auf die Schnelle zusammengeschustert.
                          Unabhängig davon ob die Zahlen jetzt sehr oder weniger richtig sind, es zeigt doch vielleicht auch dem ein - oder anderen Zweifler, das eine No-Limit-Policy auch bei bet365, dem wohl stärksten Eurobookie, relativ schnell den Hahn zudreht. Dem grundsätzlichen Berechnungsmodell würde ich zustimmen. Auch die Überlegungen das damit alle Buchmacher gezwungen wären ihr Geschäftsmodell in den "pinnaclemodus" umzustellen halte ich für richtig.


                          Zitat von Schröck Beitrag anzeigen
                          Aus diesem Grund habe ich auch bewusst von einer Limitierungsuntergrenze (nachfolgend: LUG) gesprochen, wie sie bei Pferdewetten in UK oder Australien schon zum Einsatz kommt, wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass der Auszahlungsschlüssel bei Pferdewetten deutlich niedriger ist als bei Sportwetten.

                          Trotzdem halte ich eine LUG für eine realistische Option. Sie hätte im Vergleich zum Status Quo mindestens zwei betriebswirtschaftlich relevante, positive Effekte für den Bookie:
                          - der Anteil der fremdgenutzten Konten würde zurückgehen
                          - die Effizienz der Wettquoten würde sich erhöhen.
                          Also prinzipiell hätte ich nichts gegen eine LUG. An den von dir vorgebrachten Argumenten habe ich aber jeweils einen Einwand, zu erstens: Warum sollte der Anteil der fremdgenutzten Konten zurückgehen, aus psychologischer Sicht würde ich sagen die meisten Menschen neigen dazu ihren Gewinn zu maximieren und begnügen sich nicht mit Summe X (was vllt sogar gesünder wäre im psychlogischen Sinne). die Nutzer, die sich auch Fremdkonten bedienen hätten jetzt einfach höhere Einsätze, zumindest die meisten.

                          Zu zweitens, ich sehe nicht inwiefern dieses Geld die Effizienz der Quoten erhöht, es gibt ja bereits den asiatischen Markt, der diese Information abbildet und bet365 kann sich die Information auch dort einholen und hat mMn keinen Bedarf hier eigenen "research" zu betreiben Stimmen mag dies für Märkte die in Asin nicht angeboten werden, aber da sind wir - so zumindest habe ich es verstanden - zu der Schlussfolgerung gekommen, dass dies gegen eine Bande Profis eine ziemlich teure Effizienzsteigerung wäre, deswegen machen es ja die Asiaten auch nicht (wir drehen uns also im Kreis;). Vielleicht gibt es den von dir bezeichneten Sweet Point für die Bookies, da wäre ich aber der Ansicht, dass dies Teil der freiheitlichen Entscheidung jedes Unternehmes ist ob Sie diesen überhaupt suchen möchten. Das der Staat sagt, jetzt suchen wir mal gemeinsam diesen Punkt und dann kriegt ihr von uns ein LUG erscheint mir angesichts unseres kapitalistischen Gesellschaftssystems als utopisch.


                          Zitat von Schröck Beitrag anzeigen
                          ..., man sollte zumindest mal ergebnisoffen an die Sache rangehen und eine Debatte darüber führen, wie man alle Spieler mit ins Boot holen könnte. Auch wenn es nur eine sehr kleine Gruppe von Leuten in jedem Land betrifft, und das ist leider der Grund, warum das Thema nicht auf einer politischen Agenda landet, sollte man als Staat bestrebt sein, allen Spielern einen angemessenen Zugang zum regulierten Angebot zu ermöglichen. Die Alternative dazu wäre:
                          - Entkriminalisierung der Teilnahme am unregulierten Angebot, also Abschaffung des § 285 StGB (Deutschland)
                          - klare steuerrechtliche Ausgestaltung für professionelle Spieler.
                          100% Zustimmung. Es ist immer möglich das man etwas übersieht und eine realitätsnahe Regulierung der Branche wäre auch wünschenswert.




                          Zitat von Schröck Beitrag anzeigen
                          Könnte sein. Ich glaube, dass bei einem nicht unerheblichen Teil dieser Bookies das Verschwinden von Anfang an Teil des Konzepts ist (Exit Scam, temporäre Geldwäsche etc). Wie man am Beispiel von Digibet sehen kann, ist es relativ einfach für einen Gesellschafter eine Insolvenz vorzutäuschen, um wenig später mit einer neu gegründeten Limited zurück ans Netz zu gehen.
                          Das können wir nur spekulieren, wie da die genaue Aufteilung derer ist die nicht mehr zahlen können/wollen. Kann mir auch vorstellen das es Mischkalkulationen gibt a la, "Ach wir schauen mal ob wir da leicht Geld verdienen können und solange arbeiten wir seriös und wenn es nicht klappt können wir immer noch scammen."

                          Zitat von Schröck Beitrag anzeigen
                          Es soll auch Leute geben, die mit Zahlen umgehen können, aber trotzdem nur aus Jux und Tollerei wetten. Ich halte es für falsch, jedem der aus Spaß wettet, zu unterstellen, er wüsste nicht, wie es besser ginge. Ich habe z.B. jemanden in meinem Umfeld, der sehr genau weiß, wie langfristig profitables Wetten funktioniert und es auch eine Zeit lang praktiziert hat, um sich sein Studium zu finanzieren, später aber wieder zur guten alten, samstäglichen 10er-Kombi zurückgekehrt ist, schlicht weil er aufgrund anderer Verpflichtungen keine Zeit mehr für die professionellere Herangehensweise hatte, aber wohl auch, weil es ihm auf Dauer zu anstrengend war.
                          Das habe ich so nicht gemeint, ich meinte es gibt Menschen die, was welchem Grund auch immer ihr Geld uninformiert in den Markt geben. Das können solche sein, die es nicht verstehen und auch solche, die es eigentlich verstehen, denen es aber zum Zeitpunkt X egal ist. So oder so sind es eben im Sinne der Erwartungswerttheorie "falsche" Wetten, wenn da jetzt jemand einen Heidenspass an dem Kick einer 25er Kombi hat mag der psychologische Nutzen das ja mehr als aufwiegen. Da habe ich null dagegen :)

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                            #29
                            Was mich stört ist, das kein Lerneffekt durch die Limitierung entsteht und hier auch nicht gewünscht wird, unabhängig von der Moral. Der Buchmacher/Trader muss sich nicht verbessern, für was den auch, Limit drauf fertig Problem beseitigt. Diese Denkweise stört mich am meisten, wie schon oben gesagt ein 0-Risiko Markt für den Bookie, hier würde ich auch gerne mitspielen wollen. Kann nicht nachvollziehen wie man das verteidigen kann, aber ich muss ja nicht recht haben vielleicht täusche ich mich auch, ist nur meine Ansicht.
                            Und das die Sportwetten nicht mehr rentabel wären, glaub ich nicht, nur würde sich einiges ändern für beide Seiten, siehe pinnacle oder asiatischer Markt.
                            Schaut euch doch an, wo der ganze Gewinn hingesteckt wird, der größte Anteil geht ins Marketing.

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                              #30
                              Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
                              Warum sollte der Anteil der fremdgenutzten Konten zurückgehen, aus psychologischer Sicht würde ich sagen die meisten Menschen neigen dazu ihren Gewinn zu maximieren und begnügen sich nicht mit Summe X (was vllt sogar gesünder wäre im psychlogischen Sinne). die Nutzer, die sich auch Fremdkonten bedienen hätten jetzt einfach höhere Einsätze, zumindest die meisten.
                              Weil die Beschaffung von Drittkonten und die Sicherstellung permanenten Nachschubs mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Außerdem ist man als Nutzer ständigen Risiken und Abhängigkeiten ausgesetzt. So ist es jederzeit möglich, dass
                              - man schon beim Erwerb des Kontos einem Scammer auf den Leim geht
                              - es zu Schwierigkeiten bei der Auszahlung kommt
                              - die Wettabgabe nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist, weil die IP des VPN geblacklisted wurde (Website wird nicht mehr komplett geladen)
                              - das Konto gar geschlossen wird aufgrund von Fraud-Verdacht (es könnte schon ausreichen, wenn man mal vergisst, sich vorher über das VPN einzuloggen)
                              - der eWallet-Betreiber Schwierigkeiten macht, zusätzliche Verifizierungunterlagen verlangt, wodurch man wieder auf den Kontoinhaber bzw. Vermittler des Kontos angewiesen ist
                              usw.

                              bet365 ist inzwischen sehr sensibel geworden, was Limitierungen angeht. Im Zweifel reicht eine Wette aus, um limitiert zu werden, unabhängig vom vorherigen Spielverhalten oder Kontosaldo. Es ist sicherlich kein Spaß für die meisten Spieler, sich alle paar Wochen um neue Konten kümmern zu müssen.


                              Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
                              aus psychologischer Sicht würde ich sagen die meisten Menschen neigen dazu ihren Gewinn zu maximieren
                              Ich weiß nicht, inwieweit Gewinnmaximierung wirklich eine intrinsische Motivation des Menschen ist und inwieweit Indoktrination. Menschen neigen jedenfalls auch zu Bequemlichkeit und Sicherheit. Manche werden den bequemeren, sicheren Weg vorziehen (auch der rechtliche Aspekt ist hierbei zu beachten!). Wie viele, ist sicherlich abhängig von der Höhe des LUG, keine Frage.


                              Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
                              Zu zweitens, ich sehe nicht inwiefern dieses Geld die Effizienz der Quoten erhöht, es gibt ja bereits den asiatischen Markt, der diese Information abbildet und bet365 kann sich die Information auch dort einholen und hat mMn keinen Bedarf hier eigenen "research" zu betreiben
                              Asiaten kommen aber in der Regel sehr viel später mit Quoten in den Markt. Bis dahin könnte b365 das "schlaue LUG-Kapital" nutzen, um mit vergleichsweise geringem Risiko die Quoten anzupassen.

                              Außerdem ist zu beobachten, dass aufgrund der starken Herabsenkung der Limits bei IBC und SBO die Orientierung der Softbooks an deren Quoten ohnehin schon abgenommen hat. Singbet ist für b365 auf den meisten Märkten keine Referenz. Ledliglich Pinnacle erfüllt diese Leuchtturmfunktion.


                              Zitat von scholldart Beitrag anzeigen
                              Vielleicht gibt es den von dir bezeichneten Sweet Point für die Bookies, da wäre ich aber der Ansicht, dass dies Teil der freiheitlichen Entscheidung jedes Unternehmes ist ob Sie diesen überhaupt suchen möchten. Das der Staat sagt, jetzt suchen wir mal gemeinsam diesen Punkt und dann kriegt ihr von uns ein LUG erscheint mir angesichts unseres kapitalistischen Gesellschaftssystems als utopisch.
                              So utopisch finde ich das nicht. Solange für alle Marktteilnehmer die gleichen Bedingungen herrschen, why not? Der erste Schritt, auch um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen, wäre allerdings, dass man Glücksspiel als gesonderten wirtschaftlichen Bereich klassifiziert, der einer stärkeren Regulierung bedarf als herkömmliche Märkte.

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