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    Rechtliche Fragen zu Steuern und Legalität von Wettbrokern

    Liebe Freunde,

    ich wollte mal fragen, ob hier schonmal jemand größere Gewinne zum Beispiel beim Finanzamt angegeben hat, oder anderweitig mit Finanzbehörden oder Gerichten zu tun hatte, wenn es darum geht höhere Beträge (Fünf bis Sechsstellig) legal ohne Angst vor "Nachbeben" oder unerwünschten Nebenwirkungen auf sein Bankkonto zu bekommen?!

    Ich fasse nach Stunden des Googlens und Forschens mal meine Auffassungen zusammen (ihr könnt gerne richtigstellen, anfügen, kommentieren oder was ihr mögt):

    1) Wettbroker (z.B. AC88, Sportmarket, BIA ) sind illegal bis graulegal. Es wurde jedoch noch kein "Verbraucher" dafür verurteilt, für Online-Sportwetten bei einem dieser Anbieter an einem illegalen Glücksspiel teilgenommen zu haben.

    2) Es gibt Fälle, in denen Kunden aus Deutschland teils viel Geld bei illegalem Online-Glücksspiel (ich habe keine Fälle von Sportwetten finden können; nur Glücksspiel) verloren haben und dies zurückfordern konnten, eben weil das Glücksspiel illegal war. Den Kunden wurde auch in diesen Fällen aber keine Strafbarkeit für Teilnahme an illegalem Glücksspiel angelastet, da bei Online-Glücksspielen schwer zu erkennen sei welche Angebote legal oder illegal sind (was vermutlich stimmt - auch wenn manche AGBs darauf hinweisen, die Rechtslage in seinem Herkunftsland eigenständig zu prüfen - aber selbst das stellt sich für Laien als schwer heraus).
    Viele der genannten Wettbroker oben, akzeptieren allgemein bekannt deutsche Kunden (vorallem im Gegensatz zu Kunden aus anderen EU- und Nicht-EU-Ländern), was zumindest den Anschein erweckt, das Angebot sei für deutsche legal.

    3) Da die unter 1) genannten Wettbroker keine Wettsteuer erheben und abführen, scheint es mir sehr ratsam, nicht davon auszugehn, dass diese Gewinne ebenso leicht und ohne Nebenwirkungen aufs persönliche Konto transferierbar sein könnten, wie wenn man bei einem 100% legalen, wettsteuerabführenden Anbieter spielt. Daher nehme ich an, dass man um auf Nummer sicher zu gehen, seine Gewinne als "Gewinne aus Sportwetten" bei der Steuererklärung angeben sollte.

    Seid ihr mit den Darstellungen einverstanden? Habt ihr eigene Recherchen oder vielleicht sogar Erfahrungen mit dieser Sachlage? Akzeptiert das Finanzamt größere Geldsummen als "Gewinne aus Sportwetten" (nachweislich, mit Betting History), auch wenn sie von einem illegalen oder graulegalen Anbieter kommen?

    Ich bin für jede Erfahrung dankbar, werde mich aber vermutlich demnächst ohnehin mal von einem Anwalt beraten lassen. Für 500 Euro wär mir das alles auch egal, aber wenn es um höhere Summen geht, möchte ich mich nicht auf einer Anklagebank sehen, gegen das Finanzamt und den Staat.

    #2
    Als Österreicher ist es mir erlaubt und ich muss auch keine Einkommens-oder Gewinnsteuer zahlen, soviel ich weis.

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      #3
      Vielen Dank für deine Antwort. Ich möchte mich als Deutscher vorallem auf Deutschland beziehen, natürlich! Gibt es in Österreich etwas vergleichbares wie die 5% deutsche Wettsteuer? Habt ihr auch soviel Heckmeck wie wir mit dem Glücksspielvertrag und der sehr undurchsichtigen Lage?

      Wobei auch hier in Deutschland meinen Informationen nach nur Einkommenssteuer in Frage käme wenn man damit wirklich hauptberuflich seinen Lebensunterhalt bestreitet. Darüber hinaus sind Sportwetten noch besser bedient als Poker, weil das in manchen Urteilen eher als Geschicklichkeitsspiel gewertet wurde (in den Varianten NLHE und PLO) Das tue ich zum Glück nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Gewinne irgendwann größer sind als mein normales Gehalt.

      Gleichzeitig ist man auch immer in der dummen Situation, dass man das Geld überhaupt erst mal auf sein Konto kriegen muss, um es als echten Gewinn da zu haben, sonst meldet man den Gewinn für Steuern an und falls man doch zahlen muss und der Wettbroker DANN Zicken macht ist man doppelt in den Arsch gekniffen.

      Das Hauptproblem was ich sehe ist halt, dass ich zum Finanzamt gehen muss und sagen: "Hier, schaut mal, ich habe bei einem illegalen Anbieter gewettet und möchte jetzt meine Gewinne versteuern (oder auch nicht versteuern - aber auf jeden fall melden)". Ich hoffe, dass das nicht einen Rattenschwanz hinter sich herzieht inklusive einer Anzeige wegen Teilnahme an illegalem Glücksspiel. Auch wenn bis dato noch niemand dafür verurteilt wurden ist im Falle von Sportwetten im Internet.
      Zuletzt geändert von FliegenderTeppich; 10.07.2022, 13:30.

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        #4
        Zitat von Geierkind Beitrag anzeigen

        3) Da die unter 1) genannten Wettbroker keine Wettsteuer erheben und abführen, scheint es mir sehr ratsam, nicht davon auszugehn, dass diese Gewinne ebenso leicht und ohne Nebenwirkungen aufs persönliche Konto transferierbar sein könnten, wie wenn man bei einem 100% legalen, wettsteuerabführenden Anbieter spielt. Daher nehme ich an, dass man um auf Nummer sicher zu gehen, seine Gewinne als "Gewinne aus Sportwetten" bei der Steuererklärung angeben sollte.

        Seid ihr mit den Darstellungen einverstanden? Habt ihr eigene Recherchen oder vielleicht sogar Erfahrungen mit dieser Sachlage? Akzeptiert das Finanzamt größere Geldsummen als "Gewinne aus Sportwetten" (nachweislich, mit Betting History), auch wenn sie von einem illegalen oder graulegalen Anbieter kommen?
        .
        Ich glaube du vermischt da 2 Dinge. Wenn du das in deiner Einkommenssteuererklärung angibst, hat das doch nichts mit der Wettsteuer zu tun. Die 5% Wettsteuer muss vom Buchmacher abgeführt werden, nicht von dir. Wenn du deine Einnahmen in der Steuererklärung angibst, wird dein Gewinn aber nicht mit 5% versteuert. sondern mit deinem Einkommenssteuersatz. Dann versteuerst du deine Wettgewinne je nach Steuerklasse mit 30 - 40 %. Dabei ist noch nie irgendwo festgestellt worden, dass Wettgewinne einkommenssteuerpflichtig sind, warum willst du das also tun? Und ob man eine nach deiner Ansicht illegale Tätigkeit legal machen kann, indem man sie versteuert? Glaube ich kaum.
        "Wage alles, oder gewinne nichts." (Geoffrey de Charney, um 1300)

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          #5
          Kann zumindest für Österreich sprechen und Deutschland in der Regel relativ ähnlich.

          Wie bereits richtig gesagt muss man die steuerliche Frage sowieso von den anderen Fragen trennen. Und nur weil du die Einnahmen versteuerst, wird eine illegale Tätigkeit deshalb nicht legal.

          Also Beispiel sind in Österreich fortlaufende Einkünfte aus dem Verkauf illegaler Drogen steuerpflichtig. Versteuerst du sie nicht und wirst erwischt hast du ein Finnazstrafverfahren und ein Strafverfahren. Versteuerst du die illegalen Einkünfte bleibt dir das Strafverfahren aber nicht erspart. Du ersparst dir lediglich das Finnazstrafverfahren.

          In Österreich ist die rechtliche Lage derzeit so, dass Wettgewinne nicht versteuert werden müssen. Eine Rücksprache mit der Finanzverwaltung diesbezüglich ist also obsolet. Ob du anderweitig gegen die Rechtsordnung verstößt, wäre allenfalls mit den zuständigen Behörden zu klären.

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            #6
            Ich verwechsel es nicht, ich versteh aber, dass jetzt viele Themen durcheinander geschmissen werden. Ich versuch es mal klarzustellen und besser auseinander zu halten:

            1) Deine Darstellungen sind völlig korrekt. Die Wettsteuer ist unabhängig von einer eventuellen Einkommenssteuer und sie haben nichts miteinander zu tun.
            2) Du hast auch Recht, dass es Gewinne aus Sportwetten generell nicht Einkommenssteuerpflichtig sind. Und auch keine Kapitalerträge, daher wären (bzw. sind) sie komplett steuerfrei.

            Aber das folgende Problem:

            Wenn die Gewinne aus Sportwetten in einem Bereich sind der das Jahresgehalt übersteigt, ist es wohl sehr ratsam (so denke ich), es dem Finanzamt trotzdem als Gewinne aus Sportwetten anzugeben (als Beamter muss ich die Nebeneinkunft vermutlich schon früher melden, aber das ist ein anderes Thema, können wir aussen vor lassen). Es wirkt sonst etwas komisch wenn plötzlich fünfstellige Beträge auf dem Konto eintrudeln. Von dem was ich weiß, werden größere Überweisungen auch durchaus von Sparkassen und Banken an das FA weitergeleitet (Hörensagen, Halbwissen, nicht im Detail nachgeforscht). Das Finanzamt kann/muss dann selber nochmal feststellen ob und warum dieses Einkommen besteuert werden sollte und wenn man mit dem "Urteil" des Finanzamts nicht einverstanden ist kann man Beschwerde einlegen. Oder sie winken es direkt durch.

            Wenn ich auf diese Gewinne ohnehin Wettsteuer bezahlt hätte, würde ich mir auch weniger Gedanken machen, denn dann sind die Gewinne ohnehin 100% legal und man kann alles ganz normal melden und sollte nichts weiter befürchten müssen.

            Soweit so gut. Eine Schwierigkeit die ich dabei aber zusätzlich sehe ist, ist, dass man Gewinne aus Sportwetten angibt, die aber aus einer illegalen/geduldeten/graulegalen Quelle stammen. Das könnte ja im Prinzip zu Verwerfungen führen - daher suche ich nach Erfahrungsberichten.

            esteban
            Auch dir stimme ich zu, alles soweit auch wie ich es sehe und verstehe. Mich wundert nur, dass der Tenor hier im Forum zum Beispiel, wenn es denn mal angeschnitten wurden ist, immer war, dass das Wetten auf Wettbrokern "legal" sei. Plus, dass es (meinen Forschungen nach) noch keine einzige Verurteilung für die Teilnahme an illegalen Glücksspielen gab, wenn es um Online Sportwetten ging. Ich hätte einfach gerne mal von irgendeinem Deutschen gehört ob er jegliche Erfahrungen damit gemacht hat. Man findet über Google auch einfach gar nichts über den Fall.
            Zuletzt geändert von FliegenderTeppich; 10.07.2022, 14:03.

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              #7
              Der folgende Blogbeitrag setzt sich recht detailiert mit der Frage auseinander, ob Gewinne aus Sportwetten der Einkommensteuer unterliegen oder nicht.

              https://www.ahs-kanzlei.de/2019-03-e...wetten-gewerbe

              Hierbei handelt es sich aber lediglich um die Einschätzung einer Juristin. Es gibt zu dem Thema kaum Rechtsprechung und somit auch keinerlei Rechtsicherheit in Deutschland.

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                #8
                Ja, habe ich auf dem Schirm. Danke. Die Dame wohnt auch ganz in meiner Nähe, der werde ich früher oder später also ohnehin mal einen Besuch abstatten. Kernproblem ist wohl aber am ehesten die Rechtsunsicherheit was das Wetten bei Wettbrokern überhaupt angeht. Kranke Sch**sse ey.

                Man liest nämlich auch solche hoffnungsvollen Blogbeiträge:
                https://publicus.boorberg.de/online-sportwetten/ (2020)
                Wo es heißt:
                "Die gute Nachricht für Spieler: Wenn sie an Online-Sportwetten von Anbietern teilnehmen, die im europäischen Ausland über eine Konzession verfügen, machen sie sich nicht strafbar. Insoweit verhält sich die Strafbarkeit des Spielers (§ 285 StGB) akzessorisch zu der des Anbieters (§ 284 StGB). Online-Anbieter können ihre Angebote aus dem europäischen Ausland heraus weiterhin in Deutschland anbieten, ohne strafrechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. In Deutschland ansässige Anbieter haben dagegen das Nachsehen. Zwar finden auch für sie §§ 284 f. StGB keine Anwendung, was jedoch nicht bedeutet, dass die Vermittlung von Sportwetten oder das Aufstellen entsprechender Automaten, wie im Falle „Ince“, hierzulande erlaubt wären."

                Mit europäischem Ausland ist vermutlich EU-Ausland gemeint, was ja nicht ganz das Gleiche ist. AC88 zum Beispiel (Curacao, niederländische Antillen) ist im europäischen Ausland, aber nicht im EU-Ausland. BIA dagegen auf Zypern ist EU-Ausland.
                Zuletzt geändert von FliegenderTeppich; 10.07.2022, 14:23.

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                  #9
                  Zum Thema Wetten über Wettbroker, würde ich gerne die Gegenposition einnehmen. Wieso sollte das denn illegal sein. Gegen welche Vorschrift könnte man hier als Spieler verstoßen?
                  Treffen die Pflichten nicht viel eher die Betreiber?

                  Hier in Österreich gibt es ja auch relativ strenge Regeln bezüglich Glücksspiel. Und ziemlich viel illegales Glücksspiel vor allem in Wien in irgendwelchen Nebenräumen. Hätte aber noch nie gehört, dass hier jemals ein Spieler zur Rechenschaft gezogen wurde, sondern immer nur die Betreiber. Was natürlich auch Sinn macht. Die Spieler sind ja diejenige die geschützt werden sollten von diesen Gesetzen, wenn ich jetzt Mal mit dem Zweck der Bestimmung argumentieren würde.

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                    #10
                    Ich würde auch gerne die Gegenposition einnehmen :D Haha.

                    Aber im Ernst, da liegt der Hase nämlich im Pfeffer: Nach deutschem Dünken dürften nur Anbieter mit einer deutschen Lizenz Sportwetten Online "in Deutschland" (d.h. wohl für Deutsche die sich in Deutschland befinden) anbieten. Das wird aber bekanntermaßen von sehr vielen Anbietern einfach ignoriert. Und die die es ignorieren berufen sich immer wieder auf EU-Recht (Dienstleistungsfreiheit), wenn sie argumentieren, dass das EU-Recht es ihnen erlaubt in Deutschland Online-Sportwetten anzubieten und gleichzeitig das EU-Recht eben höherrangig ist als deutsches Recht.

                    So verstehe ich es im Moment.

                    Zu deiner zweiten Frage ob die Pflichten nicht eher die Betreiber treffen (vorrangig), gibt dir der von mir im letzten Post verlinkte Artikel nämlich genau Recht, daher zitiere ich nochmal von oben:
                    "Wenn sie an Online-Sportwetten von Anbietern teilnehmen, die im europäischen Ausland über eine Konzession verfügen, machen sie sich nicht strafbar. Insoweit verhält sich die Strafbarkeit des Spielers (§ 285 StGB) akzessorisch zu der des Anbieters (§ 284 StGB)."

                    Woher genau dieser Artikel diese Information hat wird mir aber auch nicht ganz klar leider.

                    Und so steht man wie die Kuh vorm Berg.
                    Zuletzt geändert von FliegenderTeppich; 10.07.2022, 14:40.

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                    • esteban
                      esteban kommentierte
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                      Halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass man sich als Spieler strafbar machen kann diesbezüglich. Für Österreich halte ich das für ausgeschlossen, sofern man keine anderen Straftaten verwirklicht.

                    #11
                    Wetten ist in Österreich ein Geschicklichkeitsspiel und somit nicht steuerpflichtig, die 5% Wettsteuer wären für Österreicher nicht anwendbar.

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                      #12
                      Ich würde auch soweit gehen, dass für dich als Beamter keine Meldepflicht der Nebeneinkünfte besteht.

                      Kann natürlich wieder nur für Österreich sprechen. Hier kann ich ausschließen, dass diesbezüglich was gemeldet werden müsste. Du musst ja auch nicht melden, wenn du regelmäßig Gewinne im Lotto machen würdest oder eine Tante hast die dir monatlich 1.000 € zuschießt. Spannend wie streng Personen im öffentlichen Dienst diese Regelungen oftmals auslegen. Auch als öffentlich Bediensteter besitzt du so etwas wie ein Privatleben und dein Dienstgeber hat kein Anrecht darauf über jeglichen Einkünfte informiert zu werden.
                      Die Meldepflicht trifft nur auf tatsächliche Nebenbeschäftigungen zu, hat aber vielmehr mit Arbeitszeitschutzbestimmungen zu tun, als mit den zusätzlichen Einkünften.
                      ​​

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                        #13
                        Ja ja ja, ich folge eurer Argumentation. Aber ich kenne den deutschen Staat und da ist Vorsicht oft die Mutter der Porzellankiste. Vorallem und vorzüglich wenn es um Steuern geht.

                        Aber ihr macht mir zumindest Hoffnung, dass ihr eine prinzipiell ähnliche Einschätzung habt wie ich. Ich denke ich werde nur für den Fall trotzdem mal zum Anwalt gehen nur um mal nachzuhaken ob er/sie da auch nochmal eine Einschätzung oder Erfahrungswerte hat.

                        Ich will es halt "abgesegnet" haben offiziell, damit ich mir nicht ständig Sorgen machen muss, dass irgendwann das Finanz-SEK mein Haus stürmt und ich meinen Job verliere. Mit sowas möchte ich halt nicht auf "gut Glück" operieren wenn es auch nur einen geringen Zweifel gibt. Mal gucken.

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                          #14
                          Zitat von FliegenderTeppich Beitrag anzeigen
                          Kernproblem ist wohl aber am ehesten die Rechtsunsicherheit was das Wetten bei Wettbrokern überhaupt angeht.
                          Sehe das Kernproblem für professionelle Sportwetter eher bei der Steuerthematik. Die Formulierungen im EStG sind so vage und unkonkret, dass die Festsetzung einer Steuerpflicht immer von der Interpretation und Auslegung des EStG durch die Finanzbehörde abhängt, siehe auch Diskussion in diesem Thread: https://www.sportwettenvergleich.net/wettforum/div...26#post5080226

                          Es häufen sich aber die Stimmen von Anwälten und Steuerexperten, die die Meinung vertreten, dass Gewinne aus Sportwetten in jedem Fall steuerfrei sind. Neben dem bereits erwähnten Blogeintrag von RAin Dr. Antoni, z.B.
                          - https://www.bild.de/bild-plus/sport/...7488.bild.html
                          - https://www.steuerklassen.com/steuer...%20f%C3%A4llig.

                          Mir sind inzwischen fünf Fälle bekannt, wo Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Sportwetter eingeleitet wurden. Vier davon wurden eingestellt, in einem Fall ist mir der Ausgang nicht bekannt.

                          Zitat von FliegenderTeppich Beitrag anzeigen
                          Mit europäischem Ausland ist vermutlich EU-Ausland gemeint, was ja nicht ganz das Gleiche ist. AC88 zum Beispiel (Curacao, niederländische Antillen) ist im europäischen Ausland, aber nicht im EU-Ausland. BIA dagegen auf Zypern ist EU-Ausland.
                          Ich kann dir ein anwaltliches Gutachten über die "Strafbarkeit eines Teilnehmers an Online-Sportwetten im Nicht-EU-Ausland" aus 2017 zukommen lassen, wenn du möchtest.

                          Ansonsten gab's zu dem Thema hier auch schon mal eine Diskussion, darin auch der Link zu einem Text von RA Nik Sarafi, wo er darlegt, warum u.a. § 285 StGB seiner Meinung nach verfassungswidrig ist: https://www.sportwettenvergleich.net/wettforum/boo...67#post5099867

                          BTW: In den letzten 10 Jahren kam es in Deutschland zu 583 Verurteilungen wegen Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel gem. § 285 StGB. Das ist eine verschwindend geringe Zahl, wenn man sich vor Augen hält, dass jedes Jahr Millionen Deutsche an illegalem Glücksspiel teilnehmen. Und trotzdem ist nicht ein Fall eines verurteilten (Online-)Sportwetters bekannt. Meine Vermutung ist, dass es sich dabei v.a. um illegal aufgestellte Automaten und illegal veranstaltete Pokerturniere handelt.
                          Zuletzt geändert von Schröck; 10.07.2022, 15:57.

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                            #15
                            Zitat von Schröck Beitrag anzeigen

                            Sehe das Kernproblem für professionelle Sportwetter eher bei der Steuerthematik. Die Formulierungen im EStG sind so vage und unkonkret, dass die Festsetzung einer Steuerpflicht immer von der Interpretation und Auslegung des EStG durch die Finanzbehörde abhängt, siehe auch Diskussion in diesem Thread: https://www.sportwettenvergleich.net/wettforum/div...26#post5080226

                            Es häufen sich aber die Stimmen von Anwälten und Steuerexperten, die die Meinung vertreten, dass Gewinne aus Sportwetten in jedem Fall steuerfrei sind. Neben dem bereits erwähnten Blogeintrag von RAin Dr. Antoni, z.B.
                            - https://www.bild.de/bild-plus/sport/...7488.bild.html
                            - https://www.steuerklassen.com/steuer...%20f%C3%A4llig.

                            Mir sind inzwischen fünf Fälle bekannt, wo Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Sportwetter eingeleitet wurden. Vier davon wurden eingestellt, in einem Fall ist mir der Ausgang nicht bekannt.



                            Ich kann dir ein anwaltliches Gutachten über die "Strafbarkeit eines Teilnehmers an Online-Sportwetten im Nicht-EU-Ausland" aus 2017 zukommen lassen, wenn du möchtest.

                            Ansonsten gab's zu dem Thema hier auch schon mal eine Diskussion, darin auch der Link zu einem Text von RA Nik Sarafi, wo er darlegt, warum u.a. § 285 StGB seiner Meinung nach verfassungswidrig ist: https://www.sportwettenvergleich.net/wettforum/boo...67#post5099867

                            BTW: In den letzten 10 Jahren kam es in Deutschland zu 583 Verurteilungen wegen Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel gem. § 285 StGB. Das ist eine verschwindend geringe Zahl, wenn man sich vor Augen hält, dass jedes Jahr Millionen Deutsche an illegalem Glücksspiel teilnehmen. Und trotzdem ist nicht ein Fall eines verurteilten (Online-)Sportwetters bekannt.
                            Einen besseren Antwortpost hätte ich mir nicht wünschen können. Ich danke dir vielmals, dass du dir die Zeit genommen hast soviele gute Informationen zusammenzutragen und mir hier zukommen zu lassen. Nochmal - ich danke dir vielmals! Ich wühle mich jetzt durch die verlinkten Threads, verarbeite deine geposteten Informationen und würde mich auch über das Gutachten zur "Strafbarkeit eines Teilnehmers an Online-Sportwetten im Nicht-EU-Ausland" sehr freuen. Soll ich dir meine Email-Adresse per DM zukommen lassen?

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                            • Schröck
                              Schröck kommentierte
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