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    Quoten- und Gewinnverteilung bei Buchmachern

    Hallo,

    im Internet habe ich eine Statistik gefunden, aus der sich ein wichtiger Aspekt ablesen läßt, wie die vom Buchmacher angebotenen Quoten entstehen.

    Zuerst einmal zu der Statistik: Sie umfaßt die mittlere Buchmacherquote von 40.000 Fußballspielen aus 4 Jahren. Das entspricht allen Spielen aus etwa 30 Ligen, womit das normale Buchmacherangebot nahezu komplett abgedeckt sein sollte.

    Als erstes Ergebnis ist die Auszahlungsquote interessant : Sie beträgt im Mittel 88%.
    Der Durchschnittswetter soll also rund 12% seiner Einsätze verlieren.

    Dieser Wert von 88 % liegt unter dem, was viele Buchmacher auf die englische Premier League oder die 1. Bundesliga anbieten.
    Da bei der Berechnung allerdings rund 30 Ligen berücksichtigt wurden, sind darin auch unterklassige Ligen und Ligen von kleinen Ländern enthalten, die auch bei großen Buchmachern kaum über 88% hinausgehen. Bei den Buchmacherquoten dürften auch einige Buchmacher berücksichtigt worden sein, die recht niedrige Quoten anbieten (z. B. Oddset).
    Als Mittelwert halte ich 88% für glaubwürdig.

    Jetzt aber zum Hauptteil der Statistik: Die Quoten der 40.000 Spiele werden mit den tatsächlichen Spielausgängen abgeglichen. Wenn man z.B. alle Heimmannschaften mit einer Quote unter 1,40 oder Auswärtsmannschaften mit einer Quote über 7,00 gespielt hätte, wieviel Prozent seines Einsatzes hätte man zurückerhalten ?

    Hier die Statistik:
    [list][list]Quote --------------- Prozent --------------- Abzug
    Heim < 1,30 -------------- 97% ------------------ 3%
    Heim < 1,40 -------------- 95% ------------------ 5%
    Heim < 1,50 -------------- 94% ------------------ 6%
    Auswärts > 3,00 ---------- 82% ----------------- 18%
    Auswärts > 5,00 ---------- 76% ----------------- 24%
    Auswärts > 7,00 ---------- 70% ----------------- 30%
    Auswärts > 10,00 --------- 55% ----------------- 45%[/list:u][/list:u]
    Zu lesen: Hätte man alle Wetten mit einer Quote < 1,50 gespielt, hätte man 94% seiner Einsätze zurückerhalten.
    Das entspricht einem Abzug bzw. Verlust von 6%.


    Diese Statistik halte ich für glaubwürdig, da Betfair bei einer Analyse der Quoten und Ergebnisse der englischen Galopprennen zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen ist.

    Aus dieser Statistik folgt der sehr wichtige Satz:
    [list][list][list]Favoriten haben eine höhere Auszahlungsquote als Außenseiter.[/list:u][/list:u][/list:u]
    Das heißt, die Auszahlungsquote ist abhängig von der Gewinnquote.
    Warum sich eine solche Verteilung ergeben hat, sieht man, wenn man sich die Quoten mit und ohne Verteilung ausrechnet:
    [list][list]Tip ---- Wahrsch. ---- Proz. 100/100/100 ---- Proz. 94/82/70 ---- Proz. 88/88/88
    1 ------------- 68 ---------------------- 1,47 ------------------- 1,38 -------------------- 1,29
    0 ------------- 21 ---------------------- 4,76 ------------------- 3,90 -------------------- 4,19
    2 ------------- 11 ---------------------- 9,09 ------------------- 6,36 -------------------- 8,00
    ----------------------------- (Abzug 0/0/0) ---- (Abzug 6/18/30) ---- (Abzug 12/12/12)[/list:u][/list:u][list][list]Tip ---- Wahrsch. ---- Proz. 100/100/100 ---- Proz. 97/70/55 ---- Proz. 88/88/88
    1 ------------- 80 ---------------------- 1,25 ------------------- 1,21 -------------------- 1,10
    0 ------------- 13 ---------------------- 7,69 ------------------- 5,38 -------------------- 6,77
    2 -------------- 7 --------------------- 14,29 ------------------- 7,86 ------------------- 12,57
    ----------------------------- (Abzug 0/0/0) ---- (Abzug 3/30/45) ---- (Abzug 12/12/12)[/list:u][/list:u]
    Zu lesen: Der Buchmacher hat für die einzelnen Spielergebnisse eine Wahrscheinlichkeit aufgestellt. Diese Wahrscheinlichkeit würde bei 100%-Auszahlung zu den unter "Proz. 100/100/100" angebenen Werten führen.
    Der Buchmacher kann dann folgende relative Quoten ausgeben:
    Proz. 94/82/70 = 94% für Heimsieg/ 82% für Remis/ 70% für Auswärtssieg
    Z.B. Tip 1: 94% * 1,47 = 1,38
    (In Klammern darunter der Abzug bzw. Verlust für den Wetter)



    Da die meisten Wetten auf Favoriten abgegeben werden, dürfte klar sein, welchen Buchmacher der Favoritenwetter bevorzugt. Wer wettet noch bei einem Buchmacher, der für einen Topfavoriten eine Quote von 1,10 auswirft, während ein anderer eine Quote von 1,21 anbietet? Ein Buchmacher, der keine Verteilung benutzt, hätte recht bald keine Kunden mehr.
    Ein weiterer Grund ist, daß die Buchmacher das Risiko des hohen absoluten Verlustes bei Außerseitersiegen scheuen.

    Meiner Meinung nach muß diese Quotenverteilung bei jeder Bewertung eines Buchmachers oder eines Wettsystemes berücksichtigt werden.


    Mit freundlichen Grüßen
    ComissionTwo


    Quelle : www.globetting.com --> Articles --> Betting Strategy --> Dont Back The Outsiders
    Power to the Punter!

    #2
    Die Art und Weise WIE und WAS Du in Deinen Beiträgen schreibst, läßt vermuten, dass Du schon länger in der Szene bist - wahrscheinlich sogar professionell.

    *Fiel mir mal nur so am Rande auf*


    Nachtrag: Diese Globettingdotcom Überlegungen mögen für die führenden Bookies zutreffen, nicht aber für das Heer der Abschreiber.

    Ein (oder zwei, drei andere..) Bookie fixxxt an und die anderen Bookies schreiben ab.



    Lisa-M.
    Datt is Schalke!

    Kommentar


      #3
      Re: Quoten- und Gewinnverteilung bei Buchmachern

      Zitat von ComissionTwo
      Hier die Statistik:
      [list][list]Quote --------------- Prozent --------------- Abzug
      Heim < 1,30 -------------- 97% ------------------ 3%
      Heim < 1,40 -------------- 95% ------------------ 5%
      Heim < 1,50 -------------- 94% ------------------ 6%
      Auswärts > 3,00 ---------- 82% ----------------- 18%
      Auswärts > 5,00 ---------- 76% ----------------- 24%
      Auswärts > 7,00 ---------- 70% ----------------- 30%
      Auswärts > 10,00 --------- 55% ----------------- 45%[/list:u][/list:u]
      Zu lesen: Hätte man alle Wetten mit einer Quote < 1,50 gespielt, hätte man 94% seiner Einsätze zurückerhalten.
      Das entspricht einem Abzug bzw. Verlust von 6%.


      Diese Statistik halte ich für glaubwürdig,
      Mit anderem Wort: Quote 1.3 sind öfter Value als Quote 10.
      Daher halte diese Statistik für nicht glaubtwürdig.

      Ich bleibe dabei, mit Favorit kann man schwer Gewinne erzielen, und schon gar nicht, wenn man blind darauf setzt.
      Lieber ist Gott

      Kommentar


        #4
        Man darf eben nicht blind auf jeden Außenseiter wetten, sondern muss schon sehr gezielt selektieren - Stichwort value betting. Eine eindrucksvolle Statistik, wie man auf lange Sicht mit hohen Quoten gewinnt, kann man hier bewundern:

        From 21.07.2001 to 10.05.2004

        Num of Picks: 1238
        Avg Odds: 5,47
        Avg Winning Odds: 4,98
        Correct Picks: 312 - 25,2%
        Starting Bank: 500 units
        Stakes (units): 12.380,00
        Return (units): 15.530,13
        Current Bank (units): 3.650,13
        Profit (units): +3.150,13
        Yield: +25,4%
        Bank increase: 630,0%

        http://www.high-adrenaline.com/seasonstats.asp

        Kommentar


          #5
          Zitat von Bad Number
          Man darf eben nicht blind auf jeden Außenseiter wetten, sondern muss schon sehr gezielt selektieren
          egal ob Favorit oder Außenseiter. man muss selektiert, da hast Du 1000% Recht.
          Aber lieber blind nach Außenseiter als blind nach Favorit.
          denn es gibt wahrscheinlich 100 mal so viele Wetter, die blind nach Favorit setzen, als bei Außenseiter der Fall sind. Und die Bookie sind wahrlich nicht dumm, die kennen die Markt sicher bestens, wo soll die Value liegen??
          Lieber ist Gott

          Kommentar


            #6
            Re: Quoten- und Gewinnverteilung bei Buchmachern

            Hi,
            super Posting

            Zitat von ComissionTwo
            Ein weiterer Grund ist, daß die Buchmacher das Risiko des hohen absoluten Verlustes bei Außerseitersiegen scheuen.

            Thats it!

            Der Risikoabschlag ist bei diesen Quoten größer

            Kommentar


              #7
              Deine Zusammenfassung des Artikels gefällt mir allerdings besser als der Artikel selbst.

              Das folgende z.B. ist meiner Meinung nach Blödsinn:
              "Bottom line is that it is actually possible to beat the bookies by betting blindly on all matches that fit into a certain odds interval (...)"

              Aber die Herausstellung des Gedankenganges, daß der Bookier bei einer höheren Quote eher falsch liegt, ist korrekt.

              Z.B. wenn er die Heimmannschaft auf 60% einschätzt und die Auswärtsmannschaft auf 15%, dann wäre für Heimsieg bis zu 1,66 möglich und für Auswärtssieg bis zu 6,66 als Quote und er würde langfristig nichts verliereb (Determinator der Wahrscheinlichkeiten :-) ) Hier sieht man aber sofort, daß ein Fehler des Bookies sich bei der Auswärtsquote mehr auswirken würde, also muß er hier mehr abschneiden....

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                #8
                Zitat von retired_lutscher
                Deine Zusammenfassung des Artikels gefällt mir allerdings besser als der Artikel selbst.

                Das folgende z.B. ist meiner Meinung nach Blödsinn:
                "Bottom line is that it is actually possible to beat the bookies by betting blindly on all matches that fit into a certain odds interval (...)"
                Danke für Dein Lob.
                Der Artikel ist -- wie auch die ganze Site www.globetting.com, die nach meinem Eindruck durch Buchmacherwerbung finanziert wird -- sehr einseitig darauf ausgerichtet, den Leser zum Wetten bei den Buchmachern zu animieren. Die in der Statistik genannten Ergebnisse werden in diesem Sinne ziemlich verbogen.

                Ich habe mir aus dem Artikel die Statistik herausgegriffen, da ihr eine umfassende und riesige Datenmenge zugrundeliegt. Diese könnte ich nicht selber erstellen. Jene Datenmenge ermöglicht erst, über die Ergebnisse zu diskutieren, da diese jetzt als nicht mehr zufällig angenommen werden können. Daraus etwas ableiten zu wollen von der Art "to beat the bookies", kann ich getrost unter den Tisch fallen lassen.

                Zitat von retired_lutscher
                Aber die Herausstellung des Gedankenganges, daß der Bookie bei einer höheren Quote eher falsch liegt, ist korrekt.
                Mir ist wichtig, daß beide Seiten der Verteilung gesehen werden.

                Wenn der Buchmacher für Außenseiter relativ niedrige Quoten anbietet, ist das für uns -- aus der Sicht der Wetter -- sofort einsichtig: Wir haben den Nachteil, also hat der Buchmacher den Vorteil.
                Der Buchmacher bietet im Gegenzug aber relativ bessere Quoten für Favoriten an. Also Vorteil Wetter, Nachteil Buchmacher. Warum macht der Buchmacher das ?

                Der Buchmacher muß sich in der Konkurrenz mit anderen Buchmachern behaupten. Wie ich an dem Rechenbeispiel mit und ohne Verteilung darzugelegen versucht habe, wird ein Buchmacher mit niedrigen Quoten auf Favoriten recht bald die Hauptmasse seiner Wettkunden an einen anderen Buchmacher verlieren.

                Dieser Aspekt ist meiner Meinung nach der wichtigere, insbesondere durch die heutige Konkurrenzsituation, die durch das Internet erheblich verschärft wurde. Die relativ niedrige Quote auf Außenseiter ist ein angenehmer Nebeneffekt für den Buchmacher. Sie vermeidet Verlust, bringt aber keinen Gewinn.

                Mit freundlichen Grüßen
                ComissionTwo
                Power to the Punter!

                Kommentar


                  #9
                  Das ganze, was hier geschrieben steht, hat die Firma Interwetten.com mit der Muttermilch aufgesogen, und ist meiner Meinung nach ihr Erfolgsgeheimnis.

                  Kommentar

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