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    K.I.S.S-Prinzip

    Das K.I.S.S-Prinzip kann für Anfänger als Mindset-Leitfaden dienen. Es ist das Ergebnis von langfristigen Überlegungen, welche Prinzipien eine gute Recherche und damit auch eine gute Wette ausmachen.

    Was bedeutet K.I.S.S-Prinzip?
    K.I.S.S ist die Abkürzung für KEEP IT SAFE & SIMPLE

    Keep it SAFE!
    Der erste Teil des Prinzips beschreibt nichts anderes als den Umstand, dass man beim Sportwetten nur dann langfristig erfolgreich sein kann, wenn man einen Tipp begründen kann und wenn man am besten wenige bis gar keine Gründe findet, die gegen einen Tipp sprechen. Verinnerlicht man dieses Mindset nicht, betreibt man kein Sportwetten sondern zockt einfach nur. An diesem ersten wichtigen Teil des Prinzips scheitern mit Abstand die allermeisten Wetter. Anfänger, die den Umstand nicht verinnerlichen, dass ein unbegründeter Tipp nichts Wert ist, werden immer wieder blind darauf los zocken ohne sich zu vergegenwärtigen, dass das genau das Gegenteil der erwünschten Vorgehensweise ist. Es mangelt den Spielern also in diesem Fall an zweierlei. Erstens fehlt ein Vertrauen in die Gesetzmäßigkeiten des gesamten Sportwettenmarktes, das heißt, es wird nicht geglaubt, dass es langfristig sehr wohl möglich ist, mit Sportwetten Gewinne zu erzielen, insofern gewisse Rahmenbedingungen und Regeln eingehalten werden; und es ist in diesem Zusammenhang absurd, dass viele Neulinge genau das von vorneherein ausschließen, sich gar nie wirklich Regeln und Strukturen schaffen und sich hernach genervt vom Sportwetten abwenden, weil sie zu dem Schluss kommen, dass es reines Glücksspiel sei. Und es stimmt, dass es reines Glücksspiel ist, so blind und strukturlos wie sie an die ganze herangegangen sind. Zweitens mangelt es bei Neuankömmlingen eklatant an einer Arbeitsethik. Wen man glaubt, man brauche sich keine großen Gedanken über ein Spiel machen, man könnte alles ausschließlich nach Gefühl und Riecher lösen, dem fehlt es an einem tieferen Verständnis, dass es letztlich Arbeit und Zeit erfordert, wie jede andere Einnahmemöglichkeit nun einmal auch, wenn man damit erfolgreich sein will, und dass kein Weg daran vorbeiführt, zu investieren, bevor man investiert. Es gibt kein Entkommen: Entweder man wendet notwendige strukturschaffende Maßnahmen an oder man scheitert langfristig an der eigenen Unorganisiertheit.

    All diese angedeuteten Strukturen sind dazu da Sicherheit zu schaffen, Ordnung ins Chaos zu bringen, sie sind das Handwerkszeug, ohne das es langfristig nicht geht. Frei nach Laotse: 'Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern'. Wenn man also nicht glaubt, dass man ein Sportwettenhandwerk nicht nur erlernen sondern auch verbessern und perfektionieren kann und wenn man stattdessen annimmt, man könne einfach so darauf lostippen ohne dieses Handwerk zu brauchen, wird man langfristig garantiert scheitern und auch keine Freude damit haben. Es geht bei dem SAFE-Aspekt des Prinzips also darum, sich selbst einen sicheren Hafen zu schaffen, indem man sich selbst geduldig das Fischen beibringt. Mit der Zeit immer bessere Angeln und Köder konstruieren kann, versteht an welcher Stelle, zu welcher Uhrzeit man die Rute auswirft, welche Fische man in diesem Bereich fangen kann und welche nicht.

    Das SAFE-Handwerkszeug
    Wie nun genau dieses Handwerkszeug aussieht, mag von SportwetterIn zu SportwetterIn verschieden sein. Es geht nur darum, dass man verstehen muss, dass man sich selbst wirklich feste, stabile Strukturen geben sollte, damit man, um in der Sprache der Fischen-Metapher zu bleiben, nicht mit einem stumpfen Holzknüppel sinn- und wahllos auf die Wasseroberfläche einprügelt und sich dann wundert, wenn man keine oder zu wenig Fische fängt. Es ist nicht nur wenig erfolgreich, sondern auch unästhetisch. Das Ziel muss es sein, Wetten zu einer Kunst zu machen. Zu einem Kunsthandwerk. Also wie können solche Strukturen Aussehen?

    Ganz allgemein gesprochen handelt es sich bei diesen hilfreichen Strukturen um Rahmenbedingungen, wir ziehen also einen Rahmen um ein bestimmtes Chaos, setzen eine Grenze, wo wir unseren Fokus drauf legen wollen und wo nicht. Unser Interesse für eine bestimmte Sportart, eine bestimmte Liga usw. hilft uns dabei uns auf einen bestimmten Bereich zu fokussieren. Wir müssen verstehen, dass wir lediglich einen kleinen Teil des Gesamtchaos beherrschbarer machen können und müssen gleichzeitig akzeptieren, dass wir auch diesen kleinen beherrschbarer gemachten Bereich nie vollständig und nur temporär beherrschen können. Wir können uns nur über die Oberfläche des Wassers der Tiefe nähern und wir müssen akzeptieren, dass unsere Angelschnur ein Stück weit von uns immer trotzdem noch blind geworfen wird.

    Dann helfen uns natürlich von uns festgelegte und gewichtete Faktoren dabei, den Rahmen unserer Bedingungen zu stabilisieren. Jeder weiß für sich selbst am besten, wie genau er an die Sache herangeht. Faktoren sind in dieser Reihenfolge nicht selten zuerst einmal die grundsätzliche Stärke und Besetzung eines Teams, sehr wichtig ist die Form, in der sich die Mannschaft befindet, ob und welcher Trend erkennbar ist usw. Weitere Überlegungen drehen sich um verletzte oder gesperrte, fehlende Spieler und welchen Impact sie womöglich haben. Besonderheiten im Duell sind nicht zu unterschätzen, Angst- und Lieblingsgegner oder auch Derbys können hier genannt werden. Nicht minder wichtig sind Heim- und Auswärtstrends, womöglich ändert sich z.B. grundsätzlich die Taktik eines Teams wenn sie auswärts spielen. Dann kann es interessant sein, sich zu fragen wie Teams grundsätzlich gegen ähnliche Teamgegner abgeschnitten haben. Der Terminkalender, mögliche Motivationsspitzen aufgrund unterschiedlicher Umstände können genauso eine wichtige Rolle spielen, hierbei kann man an bevorstehende oder absolvierte Europapokal- oder internationale Reisen denken, die die Leistung des Teams beeinflussen können, an 'Wiedergutmachung fürs Hinspiel', Revanche-Faktoren, Ex-Trainer-Konstellationen usw. Auch das Wetter kann eine Rolle spielen.

    Es wird jedenfalls nach einer gewissen Zeit schnell klar, dass sich auch beim Sportwetten natürlich genau derselbe Lerneffekt einstellt, wie bei allen anderen Informationstechniken auch. Von rohen Daten kann ich auf Informationen schließen. Anschließend wird die Auswertung, also die Verbindung von einzelnen Informationsclustern, zu Wissen. Das Erkennen der Relevanz besonderer Wissensbildung nennt man Einsicht. Und wenn ich die gewonnenen Einsichten sogar noch miteinander vernetzen kann und verstehe, dass sich alles auf alles beziehen kann, nennt man das Weisheit. Jedenfalls geht es darum diesen Prinzipien des Lernens und der Erfahrung zu vertrauen und sie anzuwenden.

    Eine gute Recherche und ein guter Tipp bedeuten nicht automatisch eine richtige Wette. Es geht an dieser Stelle auch nicht um die Klärung des Value-Begriffes. Jedoch kann ich als Anfänger verstehen, dass es sich wirklich langfristig nur lohnt, wenn ich eine Partie sauber recherchiere, denn wenn ich sie nicht genau untersuche, wie kann ich dann überhaupt realistisch Wahrscheinlichkeiten für mich abschätzen und wie soll ich dann überhaupt Value finden können? Ein Sportwetter muss recherchieren, Zeit und Arbeit investieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Er braucht ein Fundament, er braucht einen Rahmen, um das Chaos zu bändigen, blind fischen wird langfristig nicht belohnt. Man kann das Glück und Pech nicht kontrollieren aber langfristig kann ich darauf vertrauen, dass es sich ausgleicht, insofern ich mich immer an meine zuvor festgelegten Rahmenbedingungen halte. Daher: Keep it SAFE!

    KEEP It SIMPLE!
    Der zweite Teil des K.I.S.S.-Prinzips umfasst diejenigen Umstände eines erfolgreichen Sportwetten-Mindsets, die sich mit der genauen Auswahl eines Tipps beschäftigen, die das dazu gehörige Money-Management berücksichtigen und die das eigene Wettverhalten reflektieren.

    Um überhaupt langfristig erfolgreich sein zu können, sollte im Sportwetten Einfachheit beherzigt werden. Es braucht eine gewisse Einsicht, und eine auf Erfahrung basierendes Verständnis bestätigt dies, dass die einfachsten Wetten oft die besten Wetten sind. Man könnte auch vereinfacht sagen, dass beim Sportwetten ganz besonders der Spruch gilt: 'Weniger ist Mehr!' Ähnlich der Methodik des Ockhamschen Rasiermessers gilt es, die Komplexität der gesamten Materie so herunterzubrechen, dass das Wesentliche eines Tipps sichtbar wird. Es erscheint paradox, denn man möchte einerseits möglichst viele Variablen eines Tipps bestimmen aber andererseits ist es hilfreich auch sparsam vorzugehen und nicht ein Fass nach dem anderen aufzumachen. Daten alleine, zum Beispiel Statistiken, xG-Werte und so weiter, können so ausufernd verfolgt werden, dass man bei der Vielzahl an Daten den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, dass das Wesentliche also aufgrund von Detailverliebtheit aus den Augen verloren wird.

    Es ist hilfreich es so einfach wie möglich zu halten, wenn man an eine Recherche herangeht. Durch sinnvolles Gewichten von Faktoren und Variablen kann die Recherche einfach bleiben obwohl sie komplex ist. Das Wesentliche einer Partie zu erfassen, ist dabei die große Kunst. So können etwa zahlreiche Daten alle darauf hinweisen, dass wir in einer Partie eigentlich mit Toren auf beiden Seiten rechnen könnten. Doch eine Studie der letzten Gegner ergibt eine deutliche Tendenz, dass ein beteiligtes Team deutlich über Wert gespielt hat und übermäßig von schwachen Gegnern profitiert hat. Nun haben wir die Wahl, spielen wir bts und over 2.5 oder entscheiden uns für das over 3. Die letztere Variante ist natürlich die einfachere, weil einfach ein Ereignis weniger eintreffen muss, damit wir unseren Tipp gewinnen oder zumindest einen Cashback erhalten. Man muss sich als Sportwetter also immer fragen, ob man sich das Leben unnötig schwer und kompliziert macht, indem man z.B. auf zahlreiche Sonder- und Spezialwetten der Buchmacher hereinfällt, die nicht ohne Grund die jeweiligen SportwetterInnen zu sensationellen Wettplatzierungen annimieren möchten. Das Festhalten an den gängigsten und einfachsten Wettarten ist unabdingbar.

    Man könnte daher sagen, dass das Sensations-Prinzip das Gegenteil des Einfachheitsprinzipes innerhalb unserer prinzipiellen Überlegungen darstellt. Der Keep it Simple-Leitgedanke gilt daher nicht nur bei der Auswahl einer bestimmten Wettart innerhalb einer bestimmten Partie, sondern auch bei unserem gesamten Wettverhalten an sich. Wird es zu unserer Gewohnheit, dass wir lieber sensationelle Wetten zu höheren Quoten anpeilen, merken wir unter Umständen gar nicht mehr, dass wir den Pfad der Einfachheit längst verlassen haben und uns das Wettleben schwerer und komplizierter machen als es in Wirklichkeit ist. Das Chaos ist schon groß genug und wir können das Chaos nur bändigen. Wir bändigen es aber nicht damit, indem wir versuchen Feuer mit Feuer zu bekämpfen, sondern indem wir ganz nüchtern einen einfachen Kübel Wasser zur Hand haben und das Feuer abkühlen und zum Erlöschen bringen.

    Es lohnt sich daher nach getaner Recherche immer genau zu überprüfen, welche der naheliegende einfache Tipp ist. Es kann unter Umständen zum Beispiel sein, dass wir uns bei einem Heimteam etwas unsicher sind mit dem einfachen Heimsieg, wir aber immer noch eine respektable 1.65er Quote für einen Heimsieg DNB erhalten. Dem sensationellen Wetter missfällt diese relativ niedrige Quote, er sieht nicht den immer noch vorhandenen Value in dieser Wette, sondern giert nach der Sensation und kommt plötzlich zu anderen Schlüssen als seine saubere Recherche eigentlich hergibt. Er riskiert dann den direkten Heimsieg, das Heimteam spielt aber nur Remis, die gesehenen Restzweifel wurden nicht berücksichtigt obwohl sie in der Recherche zutage getreten sind. Der Sensationswetter verliert seinen kompletten Einsatz, der Wetter, der die sicherere, niedrigere und nüchterne DNB-Quote angespielt hat, verliert gar nichts, erhält seinen Einsatz zurück und bleibt mit dem Gefühl zurück, dass er die richtige Wette, die einfache Wette angespielt hat, während der Sensationswetter sich ärgern muss, weil er weiß, dass er besseren Wissens nicht die einfache und sichere Variante gewählt hat, sondern ein unnötiges Risiko einging, das seine Recherche eigentlich gar nicht ergab. Er weiß, er hat keine gute Wette angespielt, weil die Quote auf den Heimsieg zu wenig Value besaß.

    Genauso kann man natürlich das Einfachheitsprinzip auf die Auswahl der Anzahl der Spiele anwenden, die man überhaupt anspielt. Als allererstes sind hier Kombiwetten und Systemwetten zu nennen. Hier kann man zwar durchaus mathematisch argumentieren, dass es ja sehr wohl Sinn machen kann, mehrere Spiele in einer Kombination anzuspielen (hohe Quoten, Valuewetten usw.). Aber auch hier macht man sich die Sache unnötig kompliziert und Sensationswetter und Träumer bleiben so langfristig zuverlässige Einzahler und sind die liebsten Kunden der Buchmacher, weil sie einfach laufend gegen das Prinzip der Einfachheit verstoßen. Man muss sich immer überlegen, wie es überhaupt dazu kommt, dass man mehrere Partien versucht miteinander zu kombinieren und in den meisten Fällen kann es sein, dass man zu wenig Zeit und Arbeit investieren wollte, eine Partie genau zu untersuchen und abzuwägen. Das wahllose Herauspicken dreier Favoriten etwa scheitert viel öfters als man denkt und es ist eben überhaupt nicht einfach, auch wenn es so erscheint. Es kann hier und da hilfreich und sinnvoll sein, zwei, selten auch mal drei solcher Favoriten auszuwählen aber als grundlegende Basis müssen ausschließlich Einzelwetten angespielt werden. Die Sensationsgier auf hohe Gewinne, mit hohen Quoten innerhalb kürzester Zeit funktioniert einfach nicht. Je früher man das Prinzip der Einfachheit verstanden hat, desto mehr merkt man auch, dass Disziplin nichts anderes ist als ein konsequentes Festhalten an einfachen Prinzipien, die einem das Leben erleichtern und nicht erschweren!

    Ähnlich verhält es sich mit dem Money-Management. Wenn ich einfach akzeptiere, das grundsätzlich in einem Spiel immer alles passieren kann, halte ich mich von übertriebenen Einsätzen fern und vertraue darauf, dass langfristig bei gleich bleibenden und vernünftigen Einsätzen mit einem flat staking, oder zwei bis drei festgelegten und unverhandelbaren Stakingwerten, das Glück und Pech sich die Waage halten. Wenn ich also glaube, ich müsste auf eine Partie nur weil ich fest davon überzeugt bin, dass sie kommt, 10 x den Standardstake setzen und sie scheitert, dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich langfristig das Gefühl habe, ich setze bei gewonnenen Wetten zu wenig und bei verlorenen Wetten zu viel. Auch hier muss das Prinzip der Einfachheit vorherrschen und darf nicht das Prinzip der Sensation Oberhand gewinnen. Es ist sinnvoll sich zwei oder drei Stakingwerte parat zu halten, um eventuell an der richtigen Stelle etwas höher staken zu können aber generell ist gerade für Anfänger es absolut ratsam vor einer Saison einen einzigen Stake festzulegen, der erst nach der Saison eventuell verändert und angepasst wird.

    Sicherlich ist es auch, dass jeweils nur eine begrenzte Anzahl von Partien von uns überhaupt recherchiert werden können. Das Einfachheitsprinzip hält uns davon fern, dass wir uns den Kopf über Partien zerbrechen, die einfach sehr ausgeglichen und zudem noch perfekt quotiert sind. Man muss sich als Sportwetter immer wieder bewusst werden, dass es viel einfacher ist eine Partie bei möglichen Unabwägbarkeiten zu schieben und man diese Möglichkeit überhaupt besitzt. Nur der Sensationswetter verfällt in ein gefährliches Schwarzweißdenken und meint die größten gordischen Knoten zum Beispiel in einem engen Spitzenspiel lösen zu müssen. Daher: Keep it SIMPLE!
    Zuletzt geändert von GiksbyIl; 22.03.2021, 15:38.
    it ain't over until it's over 2.5
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