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    Briskes Bundesligatagebuch

    Hier wird unregelmäßig jeweils der letzte Bundesligaspieltag aus wettechnischer Sicht besprochen.

    Was war gut? Was war schlecht? Was kann man verbessern?

    Dieses Tagebuch dient mir letztlich selbst am meisten, weil ich Prozesse reflektieren kann, um zu einer noch besseren Spielauswahl zu kommen.

    Ich reflektiere hier also Gedanken rund um das Wetten auf die Bundesliga.

    Viel Spaß beim Lesen oder Stöbern, vlt. findet der eine oder andere ja auch Inspiration.

    Auf gute Bundesligawetten! Briske
    it ain't over until it's over 2.5

    #2
    Saison 2023/24 - 3. Spieltag

    VfB Stuttgart - SC Freiburg (5:0) // Tipp: bts und over 2.5


    Die Vorbereitung begann direkt nach dem 2. Spieltag, ich schaue mir immer zuerst den VfB an, weil ich ihn in- und auswendig kenne. Die Rückkehr des hervorragenden STR-podcasts (jetzt in Zusammenarbeit mit dem VfB) von Riky Palm und Buzze halfen mir die letzten Jahre enorm, beim VfB auf dem Laufenden zu bleiben.

    Rückblickend ist klar, dass mein empfohlener Tipp bts & over 2.5 aus dem Gedanken heraus geboren wurde, dass der VfB seltenst zu Null spielt, letzte Saison nur zweimal glaub, und der Einbruch gegen Leipzig hatte natürlich einen Eindruck bei mir hinterlassen. Also gleich angenommen, dass die Freiburger auf jeden Fall treffen werden und weil beide offensivstark sein können und ich nicht mit einem Unentschieden rechnete, so gleich eine Analyse verfasst. Soweit so gut könnte man meinen.

    Aber: Folgerichtig wäre gewesen, wenn ich schon von drei Toren ausgehe, einfach die over-line zu spielen, eine over 2.75 zum Beispiel oder gar eine over 3. Irritiert von der zweiten Halbzeit habe ich mich dann anstecken lassen von Kommentaren oder Analysen, die Freiburg vorne sahen. Klar, sie sind ein eingespieltes Team usw. aber wie ich mir selbst im Kopf den VfB schwach geredet habe - dafür gab es eigtl. keinen Anlass, zumal der VfB unter Hoeneß noch unbesiegt ist zu Hause. Es sind diese Kleinigkeiten, auf die es gilt aufmerksam zu werden: Wo rücke ich eine Mannschaft in ein bestimmtes Licht, wofür es realistisch gesehen keinen Grund gibt. Das ist der typische recency bias, die letzte Leistung wird überbewertet, das Gesamtbild verschwimmt.

    Am Spieltag selbst hatte ich ein schlechtes Gefühl mit der Wette, irgendwas stimmt da doch nicht. Meistens weiß ich vorher, wenn eine Wette schlecht ist, das Gefühl trügte mich nicht. Der VfB ging in Führung und ich fragte mich, wie konnte ich all die Zeit eigentlich dem VfB nichts zutrauen zu Hause. Auf einen möglichen Heimsieg war ich erst gar nicht gekommen, warum nicht?

    Der SC hat solide gespielt aber mit Hoffenheim und Werder vergleichsweise machbare Gegner gehabt. Was war an dem Einbruch der Stuttgarter in der zweiten HZ so ein Makel? Sie haben 45 min super mitgehalten bei einem Meisterschaftskandidaten mit brutal gutem Kader.

    Beim Auswählen der Torschützen dachte ich ein Guirassy trifft wieder locker in seiner Sahneform - aber plötzlich meldete sich der Kopf, ne der VfB war doch so schlecht in Leipzig, kann sein, die bauen jetzt wieder richtig ab usw. So als ob sich jetzt plötzlich alles um 180 Grad gedreht hätte in Stuttgart wegen 45 schlechten min gegen und in Leipzig, zudem Angstgegner.

    Die Lehre aus diesem Spiel muss sein:

    1. Keine Spezialwette (bts & over 2.5) anspielen, wenn es die Möglichkeit gibt, sich das Leben mit einer einfacheren Wette einfach zu machen.
    2. In der Entscheidungsfindung nicht auf den recency bias hereinfallen. Gerade nach hohen Ergebnissen, Kantererlebnissen kommt man für das betreffende Team sehr leicht zu falschen Schlüssen. Entscheidend muss immer sein, wie ist der grundlegende Kurs des Teams
    3. Und der war und ist unter Heoneß hervorragend. Es gab keinen vernünftigen Grund das anders zu sehen. Gerade weil es ein Derby ist und der SC sich so oft leicht tat gegen den VfB muss nach einem substantiellen Zugewinn des VfB unter Hoeneß doch klar sein, dass ein VfB-win nicht außer Reichweite ist. Drittens muss daher immer die Quote der Buchmacher beachtet werden! Wenn diese den SC klar hinten sehen (3.x) dann sagt das etwas aus!
    4. Das eigene Team schätzt man immer tendentiell schlechter ein, weil man kritischer ist(?), also Vorsicht vor falschen Schlüssen.
    Zuletzt geändert von GiksbyIl; 04.09.2023, 15:45.
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      #3
      Union Berlin - RB Leipzig (0:3) // Tipp: RB trifft in HZ 1 // cs 1:2

      Hier war es ganz anders mit der Vorbereitung. Ich brauchte nicht lange, um beim Stöbern und zuhören von anderen Kanälen den Eindruck zu gewinnen, dass mit Leipzig in Berlin auf jeden Fall zu rechnen sein wird. Ich glaube es war am Freitag beim Anschauen von Buli4Fans (ein guter Kanal von Ausgburg-Kenner Denis1907), bei dem unaufgeregt der Spieltag vorbesprochen wird, als mein untrügliches gut-feeling mir eingab: "Das wird Leipzig gewinnen, es würde so passen, wenn sie als Ostverein die ersten sind, die die unheimliche Heimserie der Ostberliner beenden". Es ist so ein ganz spezielles Gefühl, wo man sich innerlich freut, dass man etwas richtig sieht und weiß, das passt.

      Die Quote passte dazu auch und ich beschäftigte mich gar nicht weiter mit der Partie, weil sie ja erst Sonntag anstand. Ich vergaß aber sofort eine Wette abzugeben, dachte mir, warte mal ab, was Samstag so passiert. Das ist okay kann man so machen. Aber der Kopf hatte eigentlich gar kein Grund abzuwarten, denn das untrüglich gute Gefühl tief in der Magengrube kommt nicht oft.

      Also war es Sonntag und ich war mit live-Wetten beschäftigt. Achso jetzt spielt ja noch Leipzig klar, dachte ich. In der Eile übertrug ich mein eigentlich immer noch positives Leipzig-Gefühl und lenkte es um in, wieder eine unnötige Spezialwette, dass Leipzig in der ersten HZ trifft. Die Quote war aber sogar leicht niedriger als auf einen direkten Leipzig-Sieg. Wieder muss ich mich fragen, warum traue ich einer Spezialwette mehr, als meinem sehr guten Leipzig-Gefühl? Wieder war ich im recency-bias so nach dem Motto, die haben jetzt in der zweiten HZ gegen Stuttgart getroffen also machen sie gleich weiter in der ersten HZ gegen Union. Wieder eine unnötige Spekulation, wenn eine einfachere Tendenzwette sich doch die ganze Zeit mir angboten hat. Den cs 1-2 habe ich ja auch gemacht, weil ich dachte, das ist einfach am realistischsten.

      Wie viele podcasts und Infos habe ich mir vor dem Bundesligastart reingezogen, um zu dem Schluss zu kommen, dass Union schon wieder vorne mit dabei sein wird, aber es eben auch erst bestätigt werden muss. Bei Leipzig hatte ich nie Zweifel, dass die starken Neuzugänge nicht sofort einschlagen werden und hatte 45. min Anschauungsunterricht gegen den VfB wozu dieses Team in der Lage ist.

      Die Lehre aus dem Spiel muss sein:

      1. Dem tiefen Bauchgefühl immer trauen! Bemerken wie sich der Kopf einschaltet und das wieder relativieren will, ja aber Union zu Hause usw.
      2. Nach Wahrnehmen eines so guten Bauchgefühls konsequent sein und sofort eine Wette platzieren. Es war schon sinnvoll zu warten vielleicht, was over/under-Wetten anbelangt usw. Aber die Tendenz auf Leipzig war doch immer gegeben in meiner Wahrnehmung. Vor allem wenn schon eines der Topteams Unentschieden gespielt hat (BVB), kann man in der Regel darauf vertrauen, dass dann Bayern und Leipzig nicht auch noch Remis spielen.
      3. Team X trifft zur Halbzeit lohnt sich meist dann, wenn man denkt, dass der Underdog in Führung geht, Leipzig war aber kein Underdog in dem Spiel!
      Zuletzt geändert von GiksbyIl; 04.09.2023, 16:26.
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        #4
        Borussia Mönchengladbach - Bayern München (1:2) // Tipp: ht 1 / ft 2 // ht 2 / ft 1 // Sané trifft

        Hier war der Entscheidungsprozess interessant. Ich hatte tatsächlich geträumt Gladbach führt 1:0 und weil ich das neulich schon bei zwei Spielen träumte, die dann ht / ft - Dreher wurden in der Realität war klar, okay, ich muss das überprüfen, und sei es nur zum Spaß, ist hier ein Dreher möglich? Das war wirklich die Herangehensweise an das Spiel. Gladbach traute ich aus der Vorbereitung und aus dem Gezeigten durchaus etwas zu, weil sie schnelle Offensiven haben, die werden imo. vlt. nicht immer die besten Ergebnisse erzielen, aber den Fußball, den sie teilweise bieten, ist nicht verkehrt.

        Wohl wissend um den Angstgegnerstatus, den Gladbach inne hat für die Bayern war also schnell klar, dass ein Tipp auf die Bayern-HCs nicht lohnenswert erschienen. Tuchel legt mehr Wert auf Kontrolle, die Bayern sind nicht mehr so wild usw. brachte mich eher weg auch von vielen Toren. Es gibt diese Spiele, du siehst den Favoriten zwar vorne aber du weißt, irgendwas passiert da. Also folgte ich dieses mal wirklich dem Gefühl und loggte sofort ht 1 / ft 2 ein. Umgekehrt spielte ich es auch an, weil, wenn man es spielt, dann schon konsequent und wäre es so eine krass riesige Überraschung gewesen, irgendwie schon klar, aber es ist noch früh in der Saison, nicht alle Favoriten gewinnen da automatisch ihre Spiele, zumal auswärts.

        Dann noch ein wenig bei miasanrot reingehört, Bayern-Forum und transfermarkt nach möglichen Torschützen abgeklappert, die nicht Kane heißen (weil dess Quote war mir zu niedrig und dass er erneut doppelt trifft, glaubte ich nicht). Irgendwo laß ich Sané und es macht gleich klick, das passt.

        In diesem Fall war es goldrichtig auf Spezialwetten zu gehen, wenn einem weder die Seiten noch die Tore wirklich gut gefallen. Inspiriert von meinem Traum fühlte es sich einfach gut an, anzunehmen, dass Gladbach 1:0 in Führung geht. Als Angstgegner, zu Hause, die Bilanz der letzten Spiele, die aufregenden neuen Angreifer auf Seiten der Borussia - soo weit weg war das nicht, das anzunehmen. Natürlich braucht man immer Glück, dass so etwas dann auch eintrifft - aber hier habe ich konsequent auf den Riecher gehört und wenn ich mal wieder so einen Traum habe, werde ich es wieder so anspielen.

        Die Lehre aus dem Spiel muss sein:

        1. Ruhig den mitunter verrücktesten Ansätzen, die der Riecher einem eingibt vertrauen und sie nicht abtun; was schadet es einem groß kleine Einsätze auf hohe Quoten zu setzen, wenn man ein richtig gutes Gefühl dabei hat? Erzwingen oder eine Regel daraus machen, lässt sich nicht.
        2. Tendentiell sind erfahrungsgemäß ht / ft - Partien immer gut, wenn man dem Underdog zutraut, dass er stark genug ist, eine HZ für sich zu entscheiden, aber schwach genug ist, eine mögliche Führung konsequent zu verteidigen. Es muss eher ein Underdog sein, Teams auf Augenhöhe, wo man ja eher denken könnte, beide könnten gewinnen, das wird spannend, kommen, zumindest meine Erfahrung, eher keine Dreher.
        3. Es lohnt sich immer die zweiten, dritten, vierten Torschützen hinter dem Goalgetter in Erfahrung zu bringen, Sané ist in guter Form, spielte von Beginn an gegen eine dürftige Gladbacher Abwehr, eine 2.55 ist da einfach eine gute Quote.
        4. Wenn man kein Gefühl für Tore oder Seiten hat, das empfand ich sauschwer bei der Partie, dann eher normal die Finger von lassen.
        5. Angstgegner heißen nicht umsonst so! Dieses Szenario muss man ernst nehmen. Auch wenn Bayern gewonnen hat schließlich, es war nicht leicht. Gladbach +2 gab immer noch gute Quoten.
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          #5
          Werder Bremen - Mainz 05 (4:0) // Tipp: over 2.5

          Hier sprach vor dem Spiel nicht so viel für Werder Bremen. Allerdings, je näher der Anpfiff rückte beschlich mich das Gefühl, dass ein erster Eindruck auf Mainz zu gehen, keine so gute Idee ist, vor allem deshalb, weil die Mainzer bisher wenig überzeugten und eine lange Liste mit ausfallenden Spielern einfach nie Spaß macht, wenn man auf eine Mannschaft tippen will. Das Narrativ vor der Partie lautete in den Medien allenthalben ungefähr, dass Werder jetzt auch noch ohne Füllkrug noch schwächer sein wird, die Krise steht bevor, steht der Trainer schon zur Debatte, wer will bei Werder treffen usw.

          Mainz ging bei Union unter und gegen ein schwaches Frankfurt spielte man nur 1:1 - dazu die Ausfälle; es sprach irgendwie nichts so richtig für Mainz; auch das Mainz dreimal in Folge zuletzt in Bremen gewinnen konnte, hätte mir signalisieren sollen, Vorsicht mit einem weiteren Mainz-Sieg, sie sind ganz sicher keine starke Mannschaft momentan. Die Buchmacher ließen die Frage komplett offen, wer Favorit ist, sahen Mainz also auch nicht vorne.

          Das Narrativ gegen Werder war zu stark als dass ich überhaupt auf die Idee kam mit Werder zu gehen, obwohl das Spiel gegen die Bayern lange nicht schlecht aussah und gegen Freiburg kann man schon mal verlieren.

          Leider rückte ich meinen Fokus ab von den Seiten, ich weiß nicht, warum ich nicht mal über einen möglichen Werder-Sieg nachdachte, das DNB hätte immer noch einen solide Quote eingebracht. Ich empfahl derweil gemäß dem Grundsatz 'Im Zweifel immer over' das over 2.5, das erstaunlich gut quotiert war. Erst relativ spät sah ich, dass wettbasis 1X und 4.5 Tore empfohlen hatte; immer, wenn ich bei wettbasis eine unter 4.5 Tore-Empfehlung sehe, werde ich neuerdings hellhörig, weil einfach oft dann genau dort die over kommen, wo man sie auf den ersten Blick nicht vermutet, die so gennanten hidden over.

          Das war so ein Spiel, so viel war ich mir dann sicher. Trotzdem tippte ich nicht gleich und beschäftigte mich zwischenzeitlich mit 2. Bundesliga und live-Wetten. Kurz vor Spielbeginn fiel mir wieder ein, Mensch ich wollte ja noch auf Werder setzen. Gerade als ich drücken wollte, ich war mir sehr sicher mit dem over 2.5, stand es auch schon 1:0 und ich hatte mal wieder einen guten Gedanken nicht sofort in die Tat umgesetzt, zu lange gezögert und schwupps war eine der besten Wetten des Spieltags im Eimer!

          Leider, und das ist das beste Beispiel, wie man es nicht machen soll, dachte ich dann sofort, okay diese Partie könnte völlig eskalieren und die treffen bestimmt nochmal vor der ht was solls und drückte eine over 1.5 ht Wette zu einer Mini-Quote durch. So was ist so bescheuert auf mehreren Ebenen. Wenn man schon ein frühes Tor verpasst hat, muss man in den meisten Fällen einfach die nächste höhere over-line spielen, warum ich nicht auf over 3.5 getippt habe, erschließt sich mir nicht. Der Gedanke an ein weiteres schnelles Tor vor der HZ überwiegte.

          Somit hatte ich mal wieder den richtigen Riecher bewiesen vor der Partie, was Tore anbelangt aber die nicht-konsequente Umsetzung kostete mich auch hier Geld. Das war absolut ärgerlich.

          Die Lehre aus dem Spiel muss sein:

          1. Wenn ein durchschnittliches Team, das bisher nicht durch Leistungen aufgefallen ist und zudem ein paar gehörige Verletzte hat, immer noch gleichauf mit dem Heimteam ist, was die Quote anbelangt, muss man hellhörig werden.
          2. Das Narrativ in den Medien und die Stimmungslage sind so flatterhaft, davon sollte man sich nie anstecken lassen. Journalisten schreiben reißerisch und in den Foren ist die Stimmung sowieso oft negativer als in echt. Ich habe bei worum reingeschaut, die beste Werder-Info-Seite und da dachte man Bremen steht kurz vor dem Weltuntergang.
          3. Hatte ja im Kopf die Werder-Tore parat, es war richtig Duksch in die Torschützenkombi mit reinzunehmen, die nur an Grifo scheiterte, schade. Sogar Stage als alternativen Torschützen hatte ich richtig aber gierig in ne Kombi gepackt. Warum? Wenn ein alternativer Torschütze wie Stage eine so hohe Quote hat (8.0) muss man ihn einzeln anspielen und erst dann in eine Spaßkombi packen. Leichtfertig Geld verschenkt durch nicht-konsequentes Umsetzen einer gut recherchierten Over-Idee, dann mit live-Wette Geld verloren und Torschützen nicht einzeln angespielt. Gutes Lehrbeispiel, wie dumm es laufen kann, weil man die Ideen, die man hat nicht umsetzt.


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          Zuletzt geändert von GiksbyIl; 04.09.2023, 18:58.
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            #6
            Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln // Tipp: under 2.5 // cs 1:0, 0:1, 1:1

            Ich sage es immer wieder und die Erfahrung zeigt es: Eine lohnenswerte Herangehensweise an Spieltage kann es generell sein nach Mustern Ausschau zu halten. Schaut man sich die Spieltage selbst in der torreichen Bundesliga an, fällt schnell auf, dass es einfach sehr sehr selten vorkommt, dass alle Spiele an einem Spieltag over gehen. "Angebrochene" Spieltage etwas genauer zu untersuchen, ist daher fast immer lohnenswert, das gilt natürlich nicht nur für die Bundesliga.

            Am vergangenen Wochenende kamen zum Beispiel in der 3. Liga kaum bts-Spiele bevor der Sonntag anstand; alle drei Partien endeten dann mit Treffern auf beiden Seiten. Es gibt viele Unkonstanten, Sportergebnisse sind nicht wirklich vorhersehbar, theoretisch kann natürlich immer alles passieren. Allein die Realität beweist aber, dass es einfach Muster gibt, die einen auf die richtige Spur führen können.

            So ist es in der Bundesliga vor den stattfindenden Sonntagsspielen immer interessant zu schauen: Wie viele Tore sind schon gefallen, wie viele over könnten noch ausstehen. 'Fehlen' dem Spieltag noch ein paar Tore oder war es schon so torreich, dass man logischerweise eher under in Betracht ziehen sollte. Durchforstet man die Bundesliga nach over/unter-Statistiken kann man sich meist darauf verlassen: Wenn schon sechs oder sieben Spiele über 2.5 Tore sahen, ist die Wahrscheinlichkeit einfach groß, dass nicht mehr viele Tore fallen an den Sonntagsbegegnungen. Das kann man naiv oder einfältig finden, sich einem Spieltag so zu nähern aber es sind einfach die Gesetze der Statistik.

            Dass ein kompletter Spieltag over ausgeht, passiert in der Bundesliga und anderen Ligen sowieso, einfach so gut wie nicht. Man sollte diese grobe Herangehensweise aber nur bei Ligen beherzigen, wo man vom Gefühl her den Überblick behält. Es ist natürlich zu einfach in anderen Ligen nach Belieben diese Herangehensweise durchzuziehen. Die 'Anzeichen' richtig lesen zu können, ist nicht immer so einfach, wie es erscheint.

            Bei Eintracht - Köln war es fast zu einfach: Seit Wochen ist bekannt, dass die Kölner in der Offensive dünn aufgestellt sind, Selkes Verletzung kam jetzt noch hinzu; bei der Eintracht hatte sich die Lage nach den Offensiv-Abgängen, allen voran Kolo Muani, sogar dramatisch verschlechtert. Die bisher gezeigten Leistungen von beiden ließen ohnehin schon darauf schließen, dass wir es hier mit einem torarmen Spiel zu tun haben werden. Tobias Escher hatte wiederholt auf die limitierte Kölner Saison hingewiesen und erwartete vor der Saison 'biedere Spiele von Köln'. Als ich dann noch im Rücken bereits sieben Over hatte vor dem Sonntag war mir klar, dass man hier einfach einen under-Tipp bedenkenlos spielen kann.

            Wir hatten dann die perfekte Situation, mit gutem Gefühl die unter-Tore anzuspielen und sogar noch am cs-Markt zuzugreifen. Ich hielt ein 0:0 zwar nicht für ausgeschlossen aber das Duell, sah aber eher ein 1-Tore-Spiel. Selbst wenn man auf dem cs Markt nicht nur das 1-0, 0-1 und 1-1 sondern auch noch das 0-0 dazugenommen hätte, wäre man immer noch locker im Plus gelandet. Interessant wäre, sich auf genau solche under-Partien zu konzentrieren und jeweils immer noch die korrekten Ergebnisse abzugreifen. Die niedrigsten Quoten am Markt bewegten sich bei den genannten cs zwischen 6.0 und 9.75.

            Es kam wie es kommen musste. Ein Elfmeter musste herhalten, damit überhaupt mal ein Tor fällt. Köln kam nicht mal auf einen xG-Wert von 1. Frankfurt knapp darüber. Am Ende schaffte die Eintracht doch noch ein Tor. Selten konnte man ein Spiel mit ein wenig Wettkunst dermaßen gut vorhersagen wie diese Partie. Und es beweist mal wieder wie relativ berechenbar die Bundesliga in manchen Dingen ist, wenn die Konstellation passt.

            Festgestellt sei noch, dass auch Union - RB viel Unvermögen braucht, dass es zu drei Toren kam, die rote Karte war sehr entscheidend, auch dort hätte man auf under spekulieren müssen nach dem torreichen Freitag/Samstag. Der xG-Wert war noch krasser als in Frankfurt. Union hatte 0.31 und Union auch nur 0.88!

            Interessantes zu diesem Spiel:

            1. In der frühen Recherche fiel schon auf, dass die Quoten auf das under 3 stark am droppen waren, indealerweise hätte man under 3 früh angespielt und wäre auf der noch sichereren Seite gewesen.
            2. Man kann sich darauf verlassen, dass an einem Spieltag so gut wie nie alle neun Partien over ausgehen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Meistens geht der Trend zu 5-7 overn und 3-4 undern.
            3. Wenn man sich Tore schlecht vorstellen kann, man aber auch denkt 0:0 geht das nicht aus, ist ein Elfmeter-Pfiff nicht weit.
            4. Sich in der Bundesliga vor der Saison damit zu beschäftigen, welche Teams denn vor allem offensiv schwach sein werden, ist Gold wert in dieser Liga. Es geht in der Bundesliga darum erst die möglichen under-Partien herauszufiltern und den Rest over anzuspielen. Under in der Liga direkt anzuspielen, bleibt in dieser torreichen Liga immer ein riskantes Unterfangen.
            5. Bei der Wahl einer möglichen Seite hilft bei Sonntagsspielen oft der Blick auf die Tabelle. Hier schloss ich einen Frankfurt-Sieg fast kategorisch aus, weil ich mir dachte, hätte es die Eintracht jetzt wirklich verdient bei einem Sieg mit 7 Punkten auf Rang 3 zu klettern, hinter Leverkusen und Bayern? Ich spielte daher das Kölner cs 0:1 auch etwas höher an als die anderen beiden direkten Ergebnisse.
            Zuletzt geändert von GiksbyIl; 05.09.2023, 07:54.
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              #7
              Noch Generelles zur Herangehensweise von Toren. Suche nicht die overs, suche die unders und spiele den Rest.

              Ich hatte mir vor dem Spieltag vorgenommen die fünf besten Over des Spieltags herauszusuchen. Getan habe ich das im Negativ-Verfahren. Da ich beim BVB unsicher war, ob deren Leistungen und Heidenheim für mich immer noch ein Fragezeichen darstellte, habe ich die Freitagpartie weggelassen. Oft lohnt es sich die Freitagpartie abzuwarten, um zu sehen 'wo der Spieltag hinläuft'.

              Dann hatte ich früh im Kopf schon das under bei Frankfurt - Köln wie erklärt festgemacht. Union - Leipzig war ich mir unsicher mit Toren, weil Leipzig ja schon eine gute Defensive hat und ich Union ein wenig overhyped fand gegen überschaubare Gegner, also ließ ich es auch weg. Die Bayern ließ ich auch weg, weil sie unter Tuchel nicht so explodiert sind bisher und ich ja auch wusste, dass es gegen den Angstgegner Glabach eng werden könnte; mir schwebte da zu keiner Zeit ein Torefestival vor Augen, das geht für Bayern auswärts vlt. gegen Darmstadt oder Heidenheim leichter von der Hand aber nicht beim boogey opponent in Gladbach. Man muss sich vorstellen: Das over 2.5 war bei Gladbach - Bayern gerade mal bei einer 1.25!

              Mein Gedankengang war dann wirklich: Okay drei mögliche under reichen dann aber auch an dem Spieltag und obwohl ich bei FCA - Bochum kurz Bedenken hatte, loggte ich einfach die übrig bleibenden 5 Partien overs ein. In einer Kombi sollte man natürlich eher höhere Quoten spielen, damit es sich richtig lohnt aber value ist, wenns kommt ;)
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