Zitat von Halvar
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Falls so ein Mythos entstanden wäre, dann ginge er auf diese Aussage zurück: wer kein Interesse an meinen Zahlen hat, der darf gerne auf seine eigenen Zahlen vertrauen. Nur möge er bitte im direkten Zweikampf auch nennenswerte Beträge auf diese seine Zahlen annehmen. Wenn er es tut, dann ist alles gut. Dann haben wir einen fairen Zweikampf, in denen der Bessere gewinnen möge. Dass das Pendel vielleicht häufiger zu meiner Seite ausschlug, könnte einen kleinen Hinweis geben, wer tatsächlich "besser" gerechnet hat. Könnte aber auch Glück gewesen sein. Inhaltlich habe ich das so gemeint, ab und an habe ich andere Ausdrucksweisen dafür gewählt, die ich aber aufgrund meiner eingetretenen Altersmilde heute nicht mehr verwenden würde. Mythen können dennoch dadurch entstehen (vielleicht durch die alternative Ausdrucksweise, vielleicht aber auch durch die Tatsache, dass...
Bezüglich der Behauptung "ich würde es nicht verraten" und "an wie viele tausende ich meine Zahlen weiter geben" kann ich nur dies und so richtig stellen: ich habe erst vor ziemlich genau einem Jahr, vor der Saison 2019/2020 beschlossen, nicht mehr exklusiv arbeiten zu wollen. Dafür gab es mehrere Gründe. Seither habe ich zum größten Teil mein Wissen gratis weiter gegeben, in den von mir überall und wieder und wieder genannten Absichten:
a) ich möchte gerne mein Fußball Wissen und Verständnis auf andere Art einbringen können. Dieses Verständnis geht tiefer und weiter als alles, was man in den Medien darüber zu hören bekommt. Insofern wäre es aus meiner Sicht ziemlich gewisslich auch für eine breitere Masse interessant, welche ich damit adressiere, die aber zum Großteil noch nichts davon weiß, was man so alles entdecken kann in dem Spiel. Das geht in alle möglichen Richtungen. Aber, um ein kleines Beispiel nur zu nennen: man kann mithilfe der Spielstatistiken nachweisen, dass es grundsätzliche "Fehler" in dem Spiel gibt, die geeignet sind, den Zuschauer ein geringeres Unterhaltungspotenzial zu bieten, als es möglich wäre. Diese "Fehler" beziehen sich vor allem auf Regeln und deren Auslegung, und dies war nur EIN Beispiel.
b) ich habe eine ziemlich gute wissenschaftliche Arbeit geleistet. Diese ist nicht nur für den Sport, geschweige denn speziell für den Fußball wertvoll, sondern eher für die Mathematik oder eben die Wissenschaft. Dies möchte ich irgendwann einmal der Welt verständlich machen.
c) ich möchte das Wetten aus dem Zwielicht befördern, in welchem es sich weiterhin befindet. Dies könnte für jedermann ein erheblicher Zugewinn sein. Auch für uns alle hier, im Fußball und in dem Geschäft. Das ist ein sehr dringendes Anliegen, welches im Grunde auf bereits 1985 gewonnene Erkenntnisse zurückgeht: fast alle Spiele, die um Geld gespielt werden, sind Geschicklichkeitsspiele. Ein sehr wichtiger Grundsatz dabei. Der "Geschicktere" gewinnt jedoch keineswegs immer -- was jedoch grundsätzlich für die Existenz des Geschäfts vorteilhaft ist. Täte er es mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit (wie beim Schach zum Beispiel), so wäre dies dem Fortbestand des Geschäfts abträglich. Aber, noch einmal dringend anzumerken: fair bleibt es, so oder so. Nur scheint man dies weltseitig nicht einzusehen. Insofern besteht Aufklärungsbedarf, den ich gerne liefern möchte.
Im Schach verdienen nur sehr wenige daran, trotz nachweislich klar überlegener Klasse und trotz potenziell gigantischer Leistungen. Dennoch schwierig, dies in Geld umzusetzen. Der Grund ist die größere Vorhersehbarkeit des Siegers. "Der Bessere gewinnt". "Das ist doch langweilig". So etwa das Motto.
Über den Autor Dirk Paulsen
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