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    Deutschland 1954 gedopt?

    PRESSEINFORMATIONEN:



    Montag, 29.03.2004

    Sepp Herbergers Mannschaftsarzt bricht sein langes Schweigen
    Prof. Dr. Dr. Franz Loogen über die Weltmeisterschaft 1954, die Dopinggerüchte und die rätselhafte Gelbsuchtaffäre der WM-Spieler
    Mainz: Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren hat sich der mittlerweile 84-Jahre alte ehemalige Direktor an der Universitätsklinik Düsseldorf und bekannte Kardiologe Dr. Franz Loogen in einem Fernsehinterview über seinen Einsatz als Sepp Herbergers Mannschaftsarzt bei der Weltmeisterschaft 1954 geäußert.

    Loogen, der heute emeritiert in Düsseldorf lebt, spart in dem ARD-Interview auch brisante Details aus der Vorbereitungs- und der Turnierzeit der WM nicht aus. So schildert er, wie bei den Vorbereitungstreffen in der Mannschaft diskutiert wurde, ob nicht „medizinische Unterstützung“ für das anstrengende Turnier wichtig sei. Helmut Rahn, der im Frühjahr 1954 mit seinem Verein in Südamerika war, hätte intern von Vereinsmannschaften berichtet, die durchaus Stärkungsmittel und ähnliches genommen hätten. Daraufhin sei im DFB-Tross beschlossen worden, den Spielern per Injektion „Vitamin C“ zuzuführen. Dieses Vitamin C-Präparat habe er im WM-Quartier in Spiez zur Verfügung gehabt und die Spieler regelmäßig damit behandelt.

    Die nach der WM 1954 aufgekommenen Doping-Gerüchte weist Dr. Franz Loogen entschieden zurück. Die Mannschaft habe die Vitamin C-Präparate bekommen, „sonst nichts“. Diese hätten zwar aus seiner Sicht als Mediziner kaum einen Effekt gehabt, aber die Mannschaft habe sich trotzdem angemessen betreut gefühlt und einzelne Spieler hätten ihn auch nach der Weltmeisterschaft noch nach dem Präparat gefragt.

    Der ehemalige Platzwart des Berner Wankdorf-Stadions, Walter Brönnimann, brach gegenüber der ARD ebenfalls ein langes Schweige-„Gelübde“. Er hatte unmittelbar nach dem Endspiel in der Kabine der deutschen Mannschaft beim Aufräumen und Putzen unter Wasserablaufgittern leere Ampullen gefunden. Diese Ampullen habe er einem Mitarbeiter einer Schweizer Lebensmittelfirma gegeben, der ihn um absolutes Stillschweigen bat. Er habe später nie mehr etwas über diese Ampullen gehört, sei aber absolut sicher, dass sie nur von der deutschen Mannschaft stammen konnten, weil er die Kabine im Wankdorfstadion vor dem Finale besenrein an die deutsche Mannschaft übergeben habe. Die Kabine wäre dann auch bis zum Finale abgeschlossen gewesen.

    Der ehemalige Mannschaftsarzt Prof. Dr. Dr. Franz Loogen meinte dazu, dass er während der Spiele keinerlei Injektionen vorgenommen habe.

    Loogen äußerte sich gegenüber den ARD-Autoren auch zu der Gelbsucht, die Teile des WM-Kaders nach dem Turnier befiel. So mussten im Winter 1954/55 zeitweise bis zu acht Spieler in Bad Mergentheim zur Kur wegen einer Gelbsuchterkrankung. Verantwortlich dafür könnte eine nicht erkannte Gelbsucht eines der Spieler gewesen sein, die dann über nicht perfekt sterilisierte Spritzen in die Mannschaft hineingetragen wurde, so Loogen heute. Er erklärte dazu, dass ihm wegen seiner kurzfristigen Bestallung als DFB-Mannschaftsarzt damals nicht die optimalen hygienischen Bedingungen im Mannschaftsquartier in Spiez zur Verfügung standen.

    Tatsache ist, dass einer der Ersatzspieler aus dem WM-Kader von 1954, Richard Herrmann aus Frankfurt/Main, schon 1962 an einer Leberzirrhose starb. In Frankfurt wird bis heute erzählt, dass Sepp Herberger des öfteren der Familie des früh verstorbenen Nationalspielers finanzielle Hilfen zu kommen ließ, die aus Benefiz-Spielen stammten.

    Der DFB hatte die Doping-Gerüchte, die bis 1964 immer wieder auftauchten, regelmäßig dementiert. Es hatte darüber gegen Ende der fünfziger Jahre auch eine scharfe Auseinandersetzung mit Ferenc Puskas, einem Stürmer der Ungarn, gegeben, nachdem dieser Doping-Vorwürfe gegen die deutsche WM-Elf von 1954 erhoben hatte.

    Die ARD berichtet über die Doping-Gerüchte rund um die WM-Elf von 1954 in REPORT MAINZ am Montag, den 29. März 2004 um 21:05 Uhr im Ersten. Die ARD sendet außerdem am 31. Mai 2004 um 21:45 eine 60-Minütige Dokumentation über „Die Helden von Bern“.







    Hinweis:
    Ein Foto von Prof. Dr. Dr. Franz Loogen aus dem ARD-Interview unter > www.ard-foto.de < unter dem Stichwort „Die Helden von Bern“
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