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    Psyche eines professionellen Spielers

    Guten Abend zusammen,


    Ich wusste vorab nicht unter welcher Kategorie ich dieses Thema eröffnen soll, desweiteren kommt mir jedoch die geschulte oder eher angeeignete " Profi Psyche " eines Berufsspielers als eine lebensnotwendige Strategie vor, wenn es um das Wetten geht.


    Auf meinen Weg dorthin - ich wette meist nur wenige Stunden die Woche - stoße ich an emotionale Grenzen die ich selbst dank hoher Selbstreflektion noch nicht im Griff habe.
    Wie macht ihr das , wenn ihr Downswings habt, die länger dauern als ihr erwartet habt? Einfach mal 500 oder 1000-10000€ flöten gehen?
    Setzt ihr euch Dead Lines wenn es um monatliche finanzielle Verluste geht oder macht gleich eine Auszeit mit zB Sport oder Freunden um einen Abstand zu den Märkten zu bekommen?
    Ausgehend davon, wenn es einen UpSwing geht, wie siehts da aus mit den Auszahlungen und dem auf dem Boden bleiben...
    Bisher handle ich es so das ich zB 1-2k einzahle und dann ab einem gewissen Punkt X € auszahle , der Bezug zum Geld geht dabei aber teilweise verloren, dH ich kauf mir von den Winnings dann irgendein Zeug was ich eigentlch nicht brauche um nicht zu denken : Jo, der 50er is ja auch nur ein Unit der jetzt ins Sushi - Restaurant wandert....

    Bezüglich der Zeit handle ich es bisher so das ich zB mir sage : 2h pro Tag Analyse, dann Quoten checken und setzen oder eben net wenns nicht nach EV+ aussieht.


    Es würde mich freuen mal die ein oder andere Meinung zu hören, auch von den Profis unter euch

    Ein feines Wochenende zusammen

    #2
    weiß nicht ob ganz starre Vorgaben positiv sind. Wenn bei mir am Monatsende in der Bilanz ein plus steht, nehme ich einen Teil des Geldes zur Bankroll dazu. Dann schaue ich, ob ich den Einsatz pro Wette erhöhe (Risiko pro Wette bleibt gleich) oder ob ich das Risiko pro Wette senke ( Einsatz pro Wette bleibt gleich, bei größerer Bankroll). Den Rest zahle ich aus und nutze den auch wirklich als "Belohnungsgeld". Ist gut für die Moral, wenn man Abends TV schaut und weiß dass der TV durch die Sportwetten gewonnen wurde.
    Du spielst ja im Moment nach dem Prinzip Kontostand 0 ->Einzahlung -> Wetten -> Auszahlung -> Kontostand 0 (oder verstehe ich die Passage in deinem Posting falsch?) , ich versuche mir langfristig eine dicke Bankroll aufzubauen, werde also nie alles auszahlen, sondern maximal einen Bruchteil des letzten Monatgewinns. Ab einem gewissen Punkt hatte ich dann den Starteinsatz wieder auszahlen können, kann seitdem also nur noch mit "imaginären" Geld spielen. Das senkt den Druck natürlich extrem, wenn es weg ist, war es sowieso nie real in meiner Tasche. Was mir persönlich weiterhilft ist, das konsequente Denken in Einheiten / Units. Da verlierst du an einem schlechten Tag halt mal 2-3 Einheiten, anstatt paar hundert Euro.

    Bezüglich der Down-Swings: ich analysiere wenig selber, tippe viel nach. Hier kann man wahrscheinlich nur mit Vertrauen die Ruhe gewahren. In meinem Fall Vertrauen in meine Tipster, in deinem Fall Vertrauen in dich selbst.

    Kommentar


      #3
      Ich bin kein Profi und wette nicht mit so hohen Beträgen wie Du oben erwähnt hast aber grundsätzlich gilt:

      1. Immer nur so viel setzen, dass man einen etwaigen Verlust locker verkraften kann
      2. Stichwort: Negativspirale. Bei anhaltendem Verlust hilft ausschließlich eine Wettpause. Was sich leicht anhört, ist allerdings sehr schwer. Denn zum einen muss man der Emotion widerstehen die Wettverluste wieder ausgleichen zu wollen, zum anderen muss man dem Gefühl widerstehen, dies so schnell wie möglich tun zu wollen. Im schlimmsten Fall passiert Folgendes: Man erlebt in einer schlechten Phase einen herben Verlust (an Geld) was einhergeht mit starken Verlustgefühlen. Hinter Wut und Frustration verbirgt sich eine Trauer, die, wenn nicht gefühlt, der emotionale Antrieb zu noch mehr (meist kopflosen) Wetten ist. Der nicht gefühlte Schmerz über den ursprünglichen Verlust ist der Brennstoff für eine mögliche Abwärtsspirale. Weil viele Wettpersönlichkeiten auf dem Grunde ihrer Seele ein veritables Selbstwertproblem haben (Angst zu versagen, es sich oder anderen beweisen wollen) ist es nicht verwunderlich, dass das Leben sie in Situationen führt, wo sie auf Verlust- und Versagensthematiken treffen. Es kommt also in der Summe darauf an: a) bin ich in der Lage Versagensgefühle und Verlustgefühle zuzulassen und zu fühlen, d.h. evtl. in einer Verlustphase echte Trauer zuzulassen, loszulassen, zu checken, dass es gerade nicht sein soll, was natürlicherweise zu einer Pause führt oder b) verdränge ich blind vor Wut den drohenden Totalkollaps (im schlimmsten Fall halbe oder ganze bankroll weg) und wette erstens noch mehr als zuvor, zweitens erhöhe die stakes und drittens bewege mich auf fremdes Terrain, auf dem ich mich überhaupt nicht auskenne.
      3. Gefahr wenn es gut läuft. Hat man eine Glückssträhne oder spielt Leuten nach, die gerade eine solche haben, und Glück gehört beim Wetten zu einem gewissen Teil halt in den meisten Fällen dazu, kann es schnell passieren, dass man sich einbildet alles kontrollieren zu können. Das Ergebnis ist ähnlich dem bei einer Negativphase: Man bewettet viel zu viel, man erhöht die stakes oder man tippt jeden Quatsch, der einem gerade in die Quere kommt, weil man denkt, man hätte "jetzt" ja alles im Griff oder einen Glückstag oder so ähnlich. Das Resultat ist meist bekannt: Man hat, anstatt klug den Gewinn beiseite zu schaffen oder wenigstens einen Teil des Gewinns "in Sicherheit" zu bringen, in kurzer Zeit einen Teil des Gewinns oder gar den gesamten wieder verloren und ärgert sich dann umso mehr, was wiederum Ausgangspunkt für eine Negativphase sein kann. Daher ist es also tatsächlich sinnvoll sich Grenzen zu setzen, was Einsatz oder Gewinn anbelangt. Einen Teil des Gewinns in Sicherheit zu bringen, ist nie verkehrt. Außerdem sollte man nach sehr erfolgreichen Tagen ebenfalls eine Pause machen.
      4. Wer kurzfristig denkt, ist lediglich ein Zocker und kein guter Sportwetter, denn sonst würde er Geduld mitbringen und das Wetten als Invest sehen. Auch kleinere Beträge machen mit der Zeit sehr viel Mist. Daher lohnt es sich eine professionelle Einstellung zu kultivieren. Die Langfristigkeit ist in jedem Investment oberstes Gebot. Schnelles Geld gibts im Leben nur bei einem Lottogewinn oder bei kriminellen Aktivitäten zu verdienen, klar ein luck shot ist bei jedem mal drin, aber wie viele haben anschließend ihren Gewinn wieder verzockt, weil sie nicht warten konnten?
      5. Daher: Man muss als Wetter ein Genießer sein. Ich liebe es eine Wette abzugeben, dann alle Fenster zu schließen, etwas anderes tun (z.B. Bibliothek als ich noch Student war) und die Wette vor sich hinarbeiten lassen. Im Idealfall lernt man vor allem Geduld und Demut.
      6. Vor allem ein totaler Stimmungskiller kann es sein, wenn man Events beobachtet, die man dann doch nicht angespielt hat und die dann vermeintlich so eintreten, wie man sie vorausgesagt hat oder hätte. Hier täuscht uns die Wahrnehmung desöfteren und man macht sich nur was vor und selbst wenn dem nicht so ist: Man könnte den ganzen Tag vor der live-Konsole sitzen und im Konjunktiv vor sich hinschimpfen: Ach hätte ich doch ... Ich habs ja gleich gewusst ... Wieso habe ich nicht ... blabla. Oder noch besser: Die Wette kam aber man ärgert sich, nicht noch mehr gesetzt zu haben, nicht noch mehr overs oder hcs zum Beispiel angespielt zu haben etc pp. WAS SOLL DAS? Natürlich ist es nur menschlich aber man sollte es nicht zur Gewohnheit werden lassen sich über Wettgewinne auch noch zu beschweren aus perfektionistischem Antrieb heraus, denn das verleitet zu unüberlegten Wetten oder Zockerei.
      7. Wer anderen nachspielt, muss lernen, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Wette gut ist, oft erkennt man das am Text oder Schreibstil, insofern derjenige Infos dazuschreibt. Nicht alles, was sich überzeugend anhört, ist auch überzeugend. Wer selbst nachspielt, sollte am besten dabei bleiben (man kann schon beides machen), nicht weil ich schwarz-weiß denke, sondern weil das Verbessern des Gespürs und Lerneffekte meiner Erfahrung nach effizienter werden, wenn ich "ganz bei mir bleibe". Live-Wetten sind da ein bisschen ne Ausnahme, weil da ja oft ne Kurzeinschätzung ausreicht und der Ersteindruck am besten ist.
      8. Fast vergesen aber auch sehr wichtig: Routinen und Rituale. Der Mensch braucht sie in verschiedenen Lebenskontexten, so auch beim Wetten. Man sollte nicht völlig planlos und wirr analysieren und spotten sondern eine klare Reihenfolge einhalten, damit man sich nachher nicht ärgert etwas übersehen zu haben. Am besten am Tag vorher schon wissen, was ansteht, wo komme ich an welche Info, die ich brauche, wer könnte da eine gute Meinung haben, habe ich andere abonniert oder habe ich mich gar bei einem paid (emails, sms-check) eingeschrieben? Es gibt nichts Schlimmeres als wenn man eine hervorragende Idee hatte und das Spiel verpasst, weil man sich in der Uhrzeit vertan hatte. Oder man tippt schon am Vorabend und am nächsten Morgen liest man eine starke Analyse, die das Gegenteil meines Tipps favorisiert. Der frühe Vogel fängt den Wurm versteht sich von selbst bei etwaigen Quotenbewegungen.
      9. Machen wir uns nichts vor: Sportwetten ist im besten Fall ein Nebenverdienst, also besser nicht mit Wettgewinnen planen. Nur ein paar wenige sind wirklich Profis und leben davon.
      Zuletzt geändert von GiksbyIl; 23.01.2017, 20:16.
      it ain't over until it's over 2.5

      Kommentar


        #4
        am besten ist sobald man merkt es geht berg ab... einfach mal weniger spielen, weniger wetten gucken ob man es schaft mal nen ganzen tag nichst zu wetten, ist sau schwer das weiss ich... einfach mal releksen, weiber im sommer draussen anschauen oder selber sport machen oder so was...

        Kommentar


        • GiksbyIl
          GiksbyIl kommentierte
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          sumpf der kotztage googeln für weiter infos
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