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    So, nachdem die Ergebnisse im Groben vorliegen, kann man wohl ein paar erste Urteile wagen. Sorry, ich bin nicht gut darin, mich kurz zu fassen, aber das muss ja niemand lesen, es geht nur darum eine Nachbetrachtung zu machen.

    Wenn ich es richtig sehe, dann gab es Dienstagnacht auf der Welt, in meinem Umfeld, hier im Forum und zugegebenermaßen auch bei mir ordentliche Irritationen, weil die tatsächlichen Ergebnisse von den Umfragen so stark abgewichen sind. Was heißt das jetzt? Immer auf den Underdog gehen? Umfragen alle Unsinn? Andere Indikatoren nehmen?

    Erst einmal: die Umfragen lagen daneben, aber sie lagen viel weniger daneben, als man am Anfang denken konnte.

    Joe Biden hat gewonnen. Und genau das war die Vorhersage. Nate Silver hat ihm eine 90%-Chance gegeben, und auch wenn ich mich nicht (allein) auf den verlassen habe, muss man sagen, er hat eben recht gehabt. Biden hat auch die popular vote gewonnen, und zwar mit einem ordentlichen Abstand was die absoluten Zahlen angeht. Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen, dass Biden bei 306 Electoral Votes landet, das ist irgendwo zwischen knapp und okay. Ich habe auch nie auf EVs getippt übrigens, habe Trump aber weniger in der Popular Vote gegeben, s.o.

    Wenn man das staatenweise durchgeht, dann haben die Polls vor allem in Florida daneben gelegen, mit Abstrichen auch in Ohio und Iowa. Arizona, Nevada und den mittleren Westen (und alle anderen Staaten) hatten die meisten Pollsters aber in der Tendenz richtig, allerdings meistens nicht in der Marge (zum Teil auf den Punkt richtig, aber meistens nicht). Georgia und North Carolina haben die meisten als Toss Ups gesehen, und das erleben wir gerade, weil da immer noch kein Sieger feststeht. Das ist auch übrigens keine Sache, die sich darauf zurückführen ließe, dass die Pollsters parteiisch wären. Auch und gerade die Pollster haben falsch gelegen, die von den Leuten angeführt werden, die hier im Forum so besonders engagiert diskutieren. Trafalgar, Rasmussen, Pulse, alle bekannt für ihre Nähe zu den Republikanern haben zumeist Michigan, Arizona, Pennsylvania, Georgia falsch zugeordnet. Es gibt also nicht die einen Institute, die immer richtig lagen, und die anderen, die immer falsch waren.

    Unter dem Strich hat man mit Polls also richtiger gelegen als mit Würfeln oder Pfeile werfen. Was man ja aber schlicht nicht übersehen kann, ist, dass Trumps Stimmenanteil systematisch unterschätzt wurde. Der Real-Clear-Average lag für die popular vote bei 51,2 zu 44, gegenwärtiger Zwischenstand ist 50,5 zu 47,7. Das dürfte im Laufe der Auszählung für Biden noch ein paar Zehntel hoch und für Trump ein paar Zehntel runter gehen, aber es bleibt ja der Befund, dass die Anteile für Biden relativ gut und die für Trump 3-4% zu niedrig geschätzt wurden – und das gilt mit Abweichungen hie und da fast durchgehend auch auf Staatenebene. Übrigens kleine Nebenbemerkung: Jadonsancho, falls Du hier noch mitliest, ja, Du vermutest richtig, ich habe tatsächlich irgendwannmal irgendwas studiert, aber entgegen Deiner Vermutung dabei auch mal eine Statistikvorlesung gehört. Die in einer Befragung ermittelten Prozentwerte sind ganz normale metrische, in dem Fall ratioskalierte Daten. Und deshalb ist es auch mathematisch vollkommen zulässig die zu mitteln. Und selbst wenn das anders wäre, bliebe es ja eine spannende Information, mehrere Umfragen auf einen Wert zu verdichten.

    Wie ist das jetzt zu erklären, dass die Umfragen, so ähnlich wie schon 2016 relativ stark daneben gelegen haben, auch wenn das meistens noch halbwegs innerhalb der Fehlertoleranz liegen dürfte? Das wird ziemlich sicher in den nächsten Wochen, Monaten, Jahren von schlaueren Menschen sehr intensiv diskutiert werden, immerhin hängt die Glaubwürdigkeit und letztlich das wirtschaftliche Überleben der Institute daran, dass sie da eine überzeugende Antwort geben können. Das warte ich mal ab, aber meine paar Cent zum jetzigen Zeitpunkt:

    a) Die Umfragen hatten Schwierigkeiten die Dynamik abzubilden. In den Exit-Polls zeigt sich, dass die Late Deciders überwiegend zu Trump geschwenkt sind. Das war bestimmt ein Faktor, erklärt das Phänomen aber nicht in einem Ausmaß wie 2016, meiner Meinung nach.

    b) Immer noch bzw. erneut falsche Modelle was die Stichprobenzusammensetzungen angeht? Kann ich so nicht beurteilen, wird man sicher diskutieren.

    c) Antwortverweigerungen? Das scheint mir im Augenblick der heißeste Kandidat. Vor ein paar Tagen habe ich da noch gegenargumentiert, als Jadonsancho dieses Argument angebracht, einer von acht Trumpleuten würde sich an Befragungen nicht beteiligen. Mir ist tatsächlich nicht klar, was das bringen soll. Aber da scheint es wohl inzwischen eine grundlegende Skepsis gegenüber allem zu geben, was nicht unmittelbar aus dem eigenen Lager kommt, der Deep State, der Staat, die Medien, was weiß ich. Man muss tatsächlich zur Kenntnis nehmen, dass sich Leute innerhalb relativ kurzer Zeit anscheinend vollkommen von der Realität abzukoppeln. Sieht man ja zum Teil auch bei uns, wo der Wahnsinn ja auch nicht immer nur leise lächelt.

    d) Ganz generell scheint ja gerade bei Wahlen mit Trump-Beteiligung der Wurm drin zu sein. 2016 und nun 2020 waren schwache Jahre für die Pollster, 2018 bei den Midterms haben die aber im Großen und Ganzen ganz gut gelegen. Tatsächlich war ich geneigt, den Trump-Siegt sozusagen als Betriebsunfall zu sehen, eine Kette sehr unglücklicher Umstände in einem historisch kuriosen Umfeld, wo dann so eine schräge Figur haarscharf mit 77.000 Stimmen gewinnen konnte. Und diese Haltung schien sich ja zu bestätigen, indem Trump in seinen Zustimmungswerten immer unterirdisch war und vor allem durch die Midterm-Ergebnisse, wo die Demokaten einen Riesen-Erfolg im Repräsentantenhaus hatten, durchaus eine blaue Welle. Das habe nicht nur ich so interpretiert, dass das noch heftiger wird wenn Trump selbst auf dem Wahlzettel steht. Und das Gegenteil ist eingetreten. Mit Trump auf dem Zettel haben die Republikaner viel besser abgeschnitten als 2018 und vor allem, er hat auch das House, den Senat und die Downballot-Wahlen mitgezogen. Senatswahlen die knapp oder zumindest kompetetiv hätten sein sollen, waren es nicht, wie in Maine, Iowa, South Carolina, Kentucky. Woran das liegt? Keine Ahnung. Entweder es liegt unmittelbar an Trump oder es hat sich in den letzten zwei Jahren etwas verändert, die Leute haben sich radikalisiert, noch weiter von der realen Welt gelöst oder es hat schlicht eine solche Gewöhnung an Trump stattgefunden, dass die diese permanente Grenzüberschreitung gar nicht mehr so wahrgenommen haben.

    e) Im Augenblick stehen ja noch die Anschuldigungen vonseiten des Trump-Lagers im Vordergrund, bislang völlig ohne Bestätigung. Aber in ein paar Tagen wäre das schon sehr interessant, mal unabhängige Einschätzungen zu bekommen, wie viele Biden-Stimmen denn im Rahmen dieser ganzen Trump-Schweinereien weggefallen sind. Wie viele der Vorbestraften in Florida konnten am Ende tatsächlich wählen? Wie viele Leute haben nicht gewählt, weil es vielerorts systematisch in demokratischen Hochburgen zu wenige Wahllokale gibt und die Leute stundenlang anstehen müssen? Wie viele Leute haben sich einschüchtern lassen oder sind solchen Kampagnen aufgesessen, sie sollten am 4.11. wählen, weil da weniger los ist? Wie viele Briefwahl-Stimmzettel sind nicht oder zu spät angekommen, weil Trump und sein Kumpel Dejoy mit Vorsatz die Briefwahl sabotiert haben? Da wäre ich auf objektive Ergebnisse unabhängiger Untersuchungskommissionen gespannt.

    Ich denke, all diese Fragen werden jetzt untersucht und diskutiert werden. Und was sagt das jetzt, wie sollte man an Wahlprognosen herangehen? Auch keine Ahnung so genau. Weil ich nachvollziehbare Methoden mag, bin ich geneigt in den meisten Fällen Umfragen immer noch als die Methode der Wahl zu betrachten. Die haben in der Vergangenheit gut funktioniert, die haben auch in den USA in der Vergangenheit gut funktioniert, jetzt aber in zwei Wahlen ordentliche Bugs aufgewiesen. Vielleicht wird es so eine Art regionale Spezialisierung geben. Wenn Anne Selzer in Iowa gut pollen kann, dann heißt das nicht, dass sie das auch in Missouri gut kann.

    Ehrlich gesagt, ich bin auch sehr unentschieden, was andere Methoden angeht. Das läuft ja letztlich immer darauf hinaus, dass man irgendwelche Indikatoren heranzieht und unterstellt, dass die blöden Meinungsforscher zu dämlich sind, das in den Zahlen abzubilden. Klar ist die Zahl der Neuwählerregistrierungen ein Indikator, oder die Zahl der Retweets oder der Yard-Signs oder die Zahl der freiwilligen Helfer, der Spender usw. Aber wie verdichtet man das zu einem gültigen Gesamtbild, das mehr ist als bloßes Bauchgefühl? Es gibt bei Wahlen immer 1000 Indikatoren in beide Richtungen, die sich im Nachhinein anführen lassen, um dann behaupten zu können, ich hab‘s doch die ganze Zeit gewusst. Ich bleibe da skeptisch, muss jetzt aber auch erstmal schauen, wie die die Nachbereitung ausfällt.

    Ein Punkt der wohl spannend bleibt, liegt darin, gut informiert zu sein und Entwicklungen früher zu erahnen als der Rest. Vor ein paar Jahren habe ich hier prognostiziert, dass Ted Cruz einer der ernstzunehmenden Kandidaten in der Vorwahl sein wird, einfach weil ich ein bisschen was darüber gelesen hatte, bevor sich irgendjemand dafür interessiert hat. Bei der letzten Wahl in Frankreich habe ich ein paar Mark damit gemacht, dass ich früher kombiniert hatte, dass es auf eine Stichwahl zwischen Macron und LePen hinausläuft, die Macron natürlich gewinnt. Das ist aber natürlich erstens sehr langfristig und ziemlich unsicher – in den USA war ich ja mal lange von O’Rourke überzeugt und Sherrod Brown fand ich auch gut, der dann nichtmal angetreten ist (wäre er mal, das wäre nicht so eine Zitterpartie geworden).

    Für mich selbst dürfte das alles allerdings ohnehin ohne Belang sein. Wenn Politikwetten in Deutschland jetzt nicht mehr zulässig sind, dann ist es für mich. Insofern bin ich dann wohl mal raus hier.

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      Oh, noch ein Nachtrag. Ich bin mir im Klaren darüber, dass das hier ein Wettforum und kein Politik-Diskutierforum ist. Deshalb habe ich mir hier zwar wenig Mühe gegeben, meine Sympathie (bzw. in dem Fall eher Antipathie) zu verbergen, habe hier aber bewusst keine politische Diskussion geführt.

      Nichtsdestotrotz, wenn hier einige geschrieben haben, es wäre ihnen egal wer gewinnt, es käme auf die Wette an, und wenn auch in meinem persönlichen Umfeld einige geäußert haben, es wäre ihnen doch egal, wer in den USA Präsident ist, dann sage ich darauf: nee, das sollte so nicht sein. Ich bin wirklich gottfroh und erleichtert, dass der Typ bald nicht mehr im Weißen Haus sitzt. Es gibt manchmal Figuren, bei denen man nicht neutral oder unbeteiligt sein sollte, meiner Meinung nach. Und Trump ist so einer, der Typ ist echt gefährlich, weil er so skrupellos ist, was ihm nützt ist alles, Opfer egal (siehe Wahlauftritte als Superspreader-Events). Wenn man die Republikanische Convention gesehen hat, dann weiß man alles, was man wissen muss. So sehen autokratische Regime aus, und die USA wären sehr klar auf dem Weg dahin gewesen. Wenn die Reden im Wesentlichen von Familienmitgliedern des Präsidenten / Sektenführers gehalten werden (das Weiße Haus illegalerweise als Kulisse) und die Alte des Sohnes eine Rede zur Primetime halten darf, ohne ein Parteiamt zu haben, dann ist das einfach Bananenrepublik. Nochmal vier Jahre hätte diese Demokratie nicht ausgehalten, behaupte ich mal, noch mehr Radikalisierung, noch mehr Unterhöhlung von Institutionen, Besetzung von Richterposten, ein Justizminister als persönlicher Anwalt usw.

      Und natürlich hat das alles Folgen, natürlich hat Rassismus zugenommen und traut sich raus, Umweltpolitik, Gesundheitswesen, das aus meiner Sicht mit weitem Abstand wichtigste Thema mit unmittelbarem Einfluss auf uns, die Klimapolitik und und und.

      Es ist gut, dass der bald weg ist.

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      • dimsx
        dimsx kommentierte
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        Haha :))) die Allmy Sekte hier im Wettforum. Sachen gibts, die glaubt dir keiner.

      • Moghul
        Moghul kommentierte
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        Wer ist die Allmy-Sekte?
        Ich finde es okay, unterschiedlicher Meinung zu sein. Aber Diskussionen sind mit Leuten aus diesem Lager erfahrungsgemäß ordentlich schwer.

      • Moghul
        Moghul kommentierte
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        Erstens, keine oder schwache Argumente, zweitens fast immer recht krawallig,oft persönlich,fast immer gegeneinander, nicht miteinander diskutiert. Drittens, die Attitüde "wir sind im Besitz der Wahrheit, ihr seit manipulierte Wichte" ist anstrengend.

      Zitat von Moghul Beitrag anzeigen
      Wenn ich es richtig sehe, dann gab es Dienstagnacht auf der Welt, in meinem Umfeld, hier im Forum und zugegebenermaßen auch bei mir ordentliche Irritationen, weil die tatsächlichen Ergebnisse von den Umfragen so stark abgewichen sind. Was heißt das jetzt? Immer auf den Underdog gehen? Umfragen alle Unsinn? Andere Indikatoren nehmen?
      Ergebnisse weichen meist von den Umfragen ab. Aber oft gibt es so viele Umfragen das irgend eine davon auch richtig oder relativ richtig ist. Der Zeitpunkt wo man sich an eine Umfrage hält ist ein Knackpunkt. Bei dieser Wahl 6 Monate vorher, 3 Monate vorher,1 Monat vorher, 1 Woche vorher, 1 Tag vorher? Da gibts viele Möglichkeiten.Wenn die nächste Umfrage die letzte auf den Kopf stellt und du hast schon gewettet, was dann? Trotzdem, Umfragen sind sehr gut auch wenn sie sehr falsch sind, man kann ja gegen den Trend wetten in der Hoffnung oder Vorsehung das es bei der Wahl sowieso anders kommt. Aber nur auf den Underdog wäre ein schwerer Fehler der sicher teuer wird. Indikatoren gibts schon viele und jede Partei hat nach oben bzw.unten meist eine Grenze. Worum gehts dem Bürger, was ist momentan dem Bürger wichtig, das wird ja in letzter Zeit oft abgefragt und die Politik setzt dann auch Schwerpunkte für die Wahl aus solchen Umfragen.
      Die US Wahl ist ja unvergleichlich und ich setze dann oft aus einem einzigen Grund obwohl es tausend gibt. Für mich ist das Zeitverschwendung alles wissen zu wollen von den Amis. Im April hab ich dann Biden gespielt weil ich nach den Coronazahlen in Amerika überzeugt was das da eine Wirtschaftskrise folgt und man das der Regierung im Wahlkampf umhängt. Jetzt in der letzten Woche was ich mir alles andere als sicher das er gewinnt. 2016 hatte ich vor gar nichts zu wetten, hab auch nichts gelesen, aber als wenige Tage vor der Wahl die Meldung kam das alle Vorhersagen auf Clinton einbrechen hab ich den Trump angespielt mit einer guten 5,5 und drei Bundesstaaten dazu welche auch richtig waren.
      Wahlausgänge errechnen davon halte ich gar nichts.
      Den Deutschen hat man ja jetzt die Politikwetten gestrichen, welch ein Blitzgneißer das war weiß ich nicht. Aber alle die es bis hierher geschafft haben werden weiterhin Politikwetten spielen, es braucht bloss einen Verbündeten in Österreich und schon funktioniert es.

      ChampionChampionSieger WM Contest 2006 ChampionChampion

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      • Moghul
        Moghul kommentierte
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        Glaube auch, dass man von Fall zu Fall sehen muss, wie man vorgeht udn zu einer Meinung kommt. Generell ist es aber meistens gut, früh einzusteigen, wenn man Entwicklungen vorhersehen kann, die in den Quoten noch nicht berücksichtigt sind.

      Zitat von Sammy1987 Beitrag anzeigen
      US-PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL November

      Joe Biden 2.30 bet365 10/10

      In Amerika sieht es so düster wie schon lange nicht mehr aus. Die katastrophale Reaktion auf die Pandemie und nun massive Proteste gegen Rassismus. An der spitze ein ehemaliger Reality-Star der von einem Fettnapf in den nächsten stampft. Kein Zeichen von Empathie oder ne art Bindeglied zwischen den Gesellschaften zu sein, Trump treibt den keil lieber noch etwas tiefer.
      die über 100k Corona Toden scheinen ihn nicht zu interessieren, stattdessen tweetet er lieber über Börsen-werte welche er als seine erfolge beansprucht. Demonstranten droht er mit dem eigenen Militär.

      Er ist ein knallharter Lügner und Heuchler, bei Konferenzen und sein täglichen tweet-Tiraden bleibt eine frage, wie kann so einer GEWÄHLTER President des mächtigsten Landes der Welt sein??? Ich hab mir das mal genauer angeschaut...
      Es gibt mehrere Gründe warum ihm so viele vertrauten und Gründe warum ich ne Wiederwahl für unwahrscheinlich halte.

      -Ihn wählen hauptsächlich weiße, entweder die reichen die von seinen Steuerkürzungen profitieren oder die sehr dummen denen es der Populist angetan hat. der arme Süden der USA wählt ihn ausschließlich. die armen Louisiana, Alabama, Mississippi usw vertrauen auf ihn. obwohl diese Staaten von einer sozialen Regierung am ehesten profitieren würden fehlt es an Bildung um dies überhaupt zu realisieren.

      -Hillary Clinton, in meinen Augen vielleicht sogar der Hauptgrund warum Trump die Wahl gewann. Viele kleine Skandale machten sie angreifbar und sowas nutzte Trump.
      Nachdem Bernie Sanders die demokratischen primarys gegen Clinton verlor wurde sogar über Wahlbetrug gemunkelt. Sanders der vor allem bei den Jüngeren beliebt ist schien damals sehr unzufrieden und eine Spaltung innerhalb der Demokraten war die folge. gegen Clinton anstatt für Trump hieß es für viele Wähler. Zwar hat heuer wieder Sanders die demokratischen Vorwahlen gegen Biden verloren, diesmal sind die Demokraten nicht so gespalten, eine erneute Amtszeit von Trump scheint unvorstellbar daher ist Einigkeit verlangt.

      -Vorgänger Obama, eigentlich war Obama ein guter Präsident, dem ungebildeten, armen "redneck" konnte man jedoch leicht einreden dass der "schwarze mit der ungewissen Herkunft" an allem schuld war. Trump würde alles besser machen. wie war nicht wichtig, nur halt "better and greater". (ja sowas zieht im Wahlkampf dort) somit war ein Rechtsruck die folge. Noch immer tweeted er fast täglich über Obama und macht ihn für Probleme verantwortlich die vor oder nach seiner Amtszeit stattfanden.

      jetzt mal paar gründe warum ich denke dass eine Wiederwahl fast ausgeschlossen ist.

      -Joe Biden ist nicht so angreifbar. Trump geht gerne unter die Gürtellinie, Hillary als frau mit einigen dubiosen spenden und e-mails war ein leichtes ziel da sie selbst bei Demokraten oft unbeliebt war. für Joe hat Trump den Beinamen "sleepy" da dieser oft vergesslich scheint. Außer Bidens alter hat Trump nicht viel zum kritisieren vor allem da Trump nicht sonderlich jünger ist.

      -keine Wahlveranstaltungen dank Corona. "trump-rallys" waren berüchtigt. Ungefiltert konnte er seinen Unfug an tausende verbreiten. als Populist, mit großen Worten und kaum Substanz war dies ein riesen vorteil. in Corona-Zeiten werden seine ansprachen von den ganzen Networks zerkaut und ins lächerliche gestellt.

      -Corona geht nicht weg, die Proteste werden für einen weiteren anstieg sorgen, die Rassismus-demos haben zwar covid in den Hintergrund gedrückt doch das problem lösen tun sie nicht. die zahlen werden steigen und Trumps miese Antwort auf die Pandemie rückt wieder in den Vordergrund.

      -viele berühmte Republikaner wollen sich öffentlich für Biden aussprechen. Unter anderem w. bush oder Rond Paul, was schon viel heißt wenn schon leute aus der eigenen Partei nicht
      den aktuellen Präsidenten unterstützen.

      -Briefwahlen, wegen Corona werden Wähler bereits darauf vorbereitet dass heuer viel über Distanz gewählt wird. Nachteil Republikaner.
      .
      in umfragen liegt Biden derzeit 7pkt vorne, zum gleichen Zeitpunkt lag hillary damals 1.5 pkt vorne. Zumal ich nicht denke dass die arbeit von Trump leichter wird.

      Was für einen Umschwung sorgen könnte:

      - falls ne Lösung für Corona kommt, sprich ne Impfung vor den Wahlen. Egal wie effektiv, Trump würde wohl die Lorbeeren für sich beanspruchen und seine Wähler würde er wohl überzeugen und mobilisieren.

      -Ausrutscher von Biden jeglicher Art auf denen Trump rumreiten würde

      - Corona wird ignoriert und Wahlveranstaltungen finden statt und Briefwahlen werden nicht zugelassen

      nicht sehr wahrscheinlich dennoch sollte man das im Auge behalten.

      es gibt sicher noch viel mehr über den US-Wahlkampf zu schreiben, das sind jedoch die sachen die mir als erstes durch den kopf gingen.
      die wahl ist zwar noch nicht überall ausgewertet doch bet hat bereits für biden ausbezahlt. der müll den trump nun verzapft ist natürlich unhaltbarer blödsinn wo er bei keinem richter mit durchkommt. einfach betrug schreien wenn die briefe ausgezählt werden. wird halt alles in den raum geworfen, tote wähler, republikaner wurden nicht zuschauen gelassen usw alles käse der vielleicht im jahr 2000 ausschlaggebend gewesen wäre. doch hier wars zu deutlich.

      ausserdem liefs für die republikaner ansonsten gut, wenn die demokraten mogeln würden, warum dann nur beim präsi.

      "unfassbar, er macht genau was wir erwartet haben"
      trump brachte bei jedem iview über briefwahlen betrug ins spiel. überall im land beförderte er richter und brachte 3 in den supreme court. man sah sehr früh seine hand und mit so wenig beweisen hätte er auch seine brüder im supreme court haben können...
      doch am ende schadet er sich selber. denn eigentlich liefs gut für seine partei, und würde er normal abtreten wäre eine kandidatur in 4 jahren realistisch. doch so müssen sich früher oder später parteifreunde distanzieren.

      seine wahlkampagne war auf bernie abgestimmt. doch die demokraten gaben ihm den zentralen biden. dieser wurde kurzer hand von trump als marxist usw betitellt der die polizei abschaffen wollen würde und den sozialismus nach amerika bringen will. klingt lächerlich, hat aber wirkung gezeigt. kubaner sahen in biden den neuen castro und flohen zu trump.
      der progressive flügel der demokraten wird in naher zukunft ein problem sein bis millenials die breiteste wählergruppe werden, bis dahin haben so leute wie trump möglichkeiten angst in die dummen zu impfen.

      die umfragen? naja, sicher nicht so gut. doch gegen ende wurden die meisten enger und biden könnte zum schluss +5 sein, rcp war +7.
      und richtig knapp wars nicht, nach 2 tagen war klar wer gewinnt doch die medien ziehens ewig in die länge.........

      +13
      Zuletzt geändert von Sammy1987; 12.11.2020, 23:07.
      Als ich jung war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Jetzt, wo ich alt bin, weiß ich, daß es das Wichtigste ist.
      Thomas von Aquin

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      • Robär
        Robär kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Wird noch eine Zeit dauern bis das Endergebnis da ist. Aber ein paar Leute hervorzaubern die einen Wahlbetrug bezeugen wird nicht so schwer sein,gäbe ja Republiker ohne Ende. Trotzdem denke ich nicht das er die Wahl noch drehen kann

      • Sammy1987
        Sammy1987 kommentierte
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        jetzt können wir alle auf nen coup hoffen oder ähnlich. amerika wird ne knallharte diktatur durch die neuen die trump da derzeit installiert. pin muss noch die wette auswerten, aber ehrlich gesagt würd ich gerne zahlen für son entertainment LOL

      Zitat von Robär Beitrag anzeigen
      Bet hat schon Bundesstaaten ausgewertet, aber nicht alle. Andere Wettbüros haben gar nichts ausgewertet. Man muss jetzt abwarten was Trump alles macht. Auch muss man schauen was bei etwaigen Gerichtsurteilen raus kommt und wie die Buchmacher auswerten. Wenn das Ereignis vorbei ist muss man normal das Ergebnis nehmen, etwaige Reklamationen mit anderem Ausgang sind da uninteressant. Aber bei dieser Wahl ist das etwas komplizierter. Wenn Trump wie man liest die Ergebnisse von 4 oder 5 Bundesstaaten als ungültig erklären lassen will und das gelingt, dann haben die Republikaner gewonnen. Oder es geht bis ins oberste Gericht und die entscheiden das eben einige Bundesstaaten als ungültig gewertet werden, dann würde es richtig knackig werden. Ob Trump das riskiert wird man sehen, denn er riskiert dann auch einen Bürgerkrieg. Man kann nur hoffen das ihn die eigene Partei von dem Vorhaben abbringt. Aber endgültig entschieden ist diese Wahl nicht.
      Jetzt ist es amtlich, Joe Biden ist der Präsident.
      Die letzten Wetten wurden vor ein paar Wochen ausgewertet. Pech für alle die auf die Republikaner gesetzt haben. Da fehlen noch ein paar Auswertungen
      ChampionChampionSieger WM Contest 2006 ChampionChampion

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