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    Parlamentswahlen Ungarn 11. April

    Am 11. April geht's zum ersten Wahlgang in Ungarn. Dem einstigen Musterschüler der Zeit nach dem Zusammenbruch des Ostblocks droht nach jahrelangen Skandalen und einem fast Staatsbankrott ein extremer Rechtsrutsch.
    Die regierenden Sozialisten ( zuletzt nur noch mit einer Minderheitsregierung ), MSZP, haben so gut wie jeden Kredit in der Bevölkerung verspielt. Das Fass zum Explodieren gebracht, hat 2006 eine an die Öffentlichkeit geratene Tonbandaufnahme, auf der der damalige Ministerpräsident Gyurcsány sich offen darüber auslässt, wie man bei der vorangegangenen Wahl ganz bewusst die Wähler belogen hat und Bilanzen ( ähnlich wie Griechenland ) über die wirtschaftliche Verfassung des Landes gefälscht hat. Anschliessend kam es zu Großdemonstrationen mit Ausschreitungen von Nationalkonservativen und Rechtsradikalen, die in der Erstürmung einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt gipfelte. Seit dem gibt es an jedem Nationalfeiertag Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Regierung.
    Gyurcsány ist zwar mittlerweile nicht mehr Ministerpräsident, doch schaffte es die Partei nicht mehr das Ruder rumzureißen.
    Die Wahl locker gewinnen wird die nationalkonservative Partei Fidesz mit ihrem omnipräsenten Vorsitzenden Victor Orbán ( bereits Ministerpräsident 1998 - 2002 ). Eine
    rechtskonservative Partei, die keine Gelegenheit auslässt, die EU madig zu machen, die Ungarn als tollstes Volk der Welt dastehen zu lassen und natürlich Werte à la Familie und Kirche zu predigen.
    Außerdem haben sie kräftig den Nährboden für die rechtsradikale Partei Jobbik bereitet.
    Jobbik ist eine recht junge Partei, die bei den Europawahlen fast 15 % aus dem Stand holen konnte. Bei ihnen wird nicht viel um den heißen Brei geredet. Sie sind Rechtsradikale, Rassisten, Antisemiten...man kann sie nennen wie man will, besser wird es dadurch nicht. Sie huldigen dem "Ungarntum" und hassen vorallem Sinti und Roma, Juden und Kommunisten. Ihr paramilitärischer Ableger sind die "Ungarischen Garden" aus deren Umkreis auch die letzten Morde an Sinti und Roma zurückgehen. Im Prinzip sind sie verboten, es scheint aber keinen zu scheren, denn sie können immer wieder offen marschieren. Vorsitzender dieser Garden ist Gábor Vona, der ebenfalls der Vorsitzende der Partei Jobbik ist.
    Ansonsten gibt es noch ein paar kleinere Parteien, die sich die letzten Jahre quasi selbst zerstört haben. Lediglich die Grünen, LMP, haben Chancen neben den drei genannten Parteien ins Parlament einzuziehen. Allerdings liegen die Wahlprognosen bei 3-4 % ( auch in Ungarn gibt es die 5 % Hürde ).
    Der Wahlkampf ist die reinste Schlammschlacht, intellektuell komplett verroht. Ungarn ist in den letzten jahre schon sehr konservativ geworden, der Streit mit Rumänien und momentan vorallem der Slowakei schwellt immer wieder an. In den Köpfen der Ungarn ist auch heute noch das Ungarn in den Grenzen bis 1921, damals war das Staatsgebiet dreimal so groß wie heute. Dieses Denken führt immer wieder zu rassistischen Ressentiments gegenüber den Nachbarstaaten.

    MSZP wird bei Unibet mit 18,5 % gehandelt. Das klingt nah an der Realität. Fidesz liegt bei 55 %, wird laut Wahlvorhersagen aber höher gehandelt. Jobbik, denen sogar zugetraut wird noch die Sozialisten vom zweiten Platz zu verdrängen, werden weiter zulegen. 15,5 % gibt ihnen Unibet. Laut Wahlprognosen sind sie bei 17 % und es wird davon ausgegangen, dass sie sogar 20 % schaffen können.
    Die Grünen könnten für eine Überraschung sorgen, aber momentan sieht es so aus, als würden es nur drei Parteien ins Parlament schaffen. Es wird eine knallharte Abrechnung mit den Sozialisten und ein extremer Ruck nach rechts werden, so dass man das Gefühl hat, dass die Parteien mit moderaten Tönen ( Grüne, Liberale ) kaum wahrgenommen werden.

    Traurig, aber wahr:
    Jobbik mehr als 15,5 % @ 1.85 Unibet 9/10

    weniger als 3,5 Parteien im Parlament @ 2.7 bet-at-home 4/10

    Die Wetten beziehen sich alle auf den ersten Wahlgang. Im zweiten geht es um Personen.

    #2
    Gegenwärtige Hochrechnungen:

    Fidesz 52,77%, MSZP 19,29%, Jobbik 16,71%, LMP 7,42%, MDF 2,65%



    Zuletzt geändert von Werder; 11.04.2010, 23:06.
    sigpic

    Kommentar


      #3
      Zitat von TsubasaOhzora Beitrag anzeigen
      Am 11. April geht's zum ersten Wahlgang in Ungarn. Dem einstigen Musterschüler der Zeit nach dem Zusammenbruch des Ostblocks droht nach jahrelangen Skandalen und einem fast Staatsbankrott ein extremer Rechtsrutsch.
      Die regierenden Sozialisten ( zuletzt nur noch mit einer Minderheitsregierung ), MSZP, haben so gut wie jeden Kredit in der Bevölkerung verspielt. Das Fass zum Explodieren gebracht, hat 2006 eine an die Öffentlichkeit geratene Tonbandaufnahme, auf der der damalige Ministerpräsident Gyurcsány sich offen darüber auslässt, wie man bei der vorangegangenen Wahl ganz bewusst die Wähler belogen hat und Bilanzen ( ähnlich wie Griechenland ) über die wirtschaftliche Verfassung des Landes gefälscht hat. Anschliessend kam es zu Großdemonstrationen mit Ausschreitungen von Nationalkonservativen und Rechtsradikalen, die in der Erstürmung einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt gipfelte. Seit dem gibt es an jedem Nationalfeiertag Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Regierung.
      Gyurcsány ist zwar mittlerweile nicht mehr Ministerpräsident, doch schaffte es die Partei nicht mehr das Ruder rumzureißen.
      Die Wahl locker gewinnen wird die nationalkonservative Partei Fidesz mit ihrem omnipräsenten Vorsitzenden Victor Orbán ( bereits Ministerpräsident 1998 - 2002 ). Eine
      rechtskonservative Partei, die keine Gelegenheit auslässt, die EU madig zu machen, die Ungarn als tollstes Volk der Welt dastehen zu lassen und natürlich Werte à la Familie und Kirche zu predigen.
      Außerdem haben sie kräftig den Nährboden für die rechtsradikale Partei Jobbik bereitet.
      Jobbik ist eine recht junge Partei, die bei den Europawahlen fast 15 % aus dem Stand holen konnte. Bei ihnen wird nicht viel um den heißen Brei geredet. Sie sind Rechtsradikale, Rassisten, Antisemiten...man kann sie nennen wie man will, besser wird es dadurch nicht. Sie huldigen dem "Ungarntum" und hassen vorallem Sinti und Roma, Juden und Kommunisten. Ihr paramilitärischer Ableger sind die "Ungarischen Garden" aus deren Umkreis auch die letzten Morde an Sinti und Roma zurückgehen. Im Prinzip sind sie verboten, es scheint aber keinen zu scheren, denn sie können immer wieder offen marschieren. Vorsitzender dieser Garden ist Gábor Vona, der ebenfalls der Vorsitzende der Partei Jobbik ist.
      Ansonsten gibt es noch ein paar kleinere Parteien, die sich die letzten Jahre quasi selbst zerstört haben. Lediglich die Grünen, LMP, haben Chancen neben den drei genannten Parteien ins Parlament einzuziehen. Allerdings liegen die Wahlprognosen bei 3-4 % ( auch in Ungarn gibt es die 5 % Hürde ).
      Der Wahlkampf ist die reinste Schlammschlacht, intellektuell komplett verroht. Ungarn ist in den letzten jahre schon sehr konservativ geworden, der Streit mit Rumänien und momentan vorallem der Slowakei schwellt immer wieder an. In den Köpfen der Ungarn ist auch heute noch das Ungarn in den Grenzen bis 1921, damals war das Staatsgebiet dreimal so groß wie heute. Dieses Denken führt immer wieder zu rassistischen Ressentiments gegenüber den Nachbarstaaten.

      MSZP wird bei Unibet mit 18,5 % gehandelt. Das klingt nah an der Realität. Fidesz liegt bei 55 %, wird laut Wahlvorhersagen aber höher gehandelt. Jobbik, denen sogar zugetraut wird noch die Sozialisten vom zweiten Platz zu verdrängen, werden weiter zulegen. 15,5 % gibt ihnen Unibet. Laut Wahlprognosen sind sie bei 17 % und es wird davon ausgegangen, dass sie sogar 20 % schaffen können.
      Die Grünen könnten für eine Überraschung sorgen, aber momentan sieht es so aus, als würden es nur drei Parteien ins Parlament schaffen. Es wird eine knallharte Abrechnung mit den Sozialisten und ein extremer Ruck nach rechts werden, so dass man das Gefühl hat, dass die Parteien mit moderaten Tönen ( Grüne, Liberale ) kaum wahrgenommen werden.

      Traurig, aber wahr:
      Jobbik mehr als 15,5 % @ 1.85 Unibet 9/10

      weniger als 3,5 Parteien im Parlament @ 2.7 bet-at-home 4/10

      Die Wetten beziehen sich alle auf den ersten Wahlgang. Im zweiten geht es um Personen.
      Ca. 99 % der Stimmen ausgewertet. Demnach wird Jobbik zwischen 16.5 und 17 % erreichen.
      4 Parteien werden im Parlament vertreten sein. Für den zweiten Pick nicht gut, persönlich freue ich mich.

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