Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DirkPaulsen.png Ansichten: 0 Größe: 27,9 KB ID: 5085475Einfach gesagt ist der schlechte Tipp das Gegenteil von einem guten Tipp. So banal das klingt: tatsächlich ist dieser Gedanke hilfreich. Mit dem Verweis auf den Artikel "Gegen Serien wetten" kann man nämlich sehr wohl schließen, dass es vermutlich nicht besonders klug sein dürfte, das zu wetten, was alle wetten. Der einfache Grund: der Kurs darauf ist zu niedrig. Nach dem identischen Marktgesetz Angebot – Nachfrage. Wobei eben nicht zwangsläufig das Auslassen des „Standardtipps“ (das, was alle tippen) bedeutet, dass man unmittelbar die Gegenseite nehmen muss. Man kann sehr wohl einfach die Finger davon lassen. Und dieser Tipp als solcher ist sehr ernst zu nehmen.

Wetten auf Topspiele


Das kleine Problem, welches viele Sportwetter haben, ist dies: sie möchten nicht nur das Tippen, was ihrer Meinung nach „kommt“, nein, sie wollen auch noch und sehr speziell genau die Spiele wetten, die jeder sehen kann und somit im Grunde jeder anschaut und seinerseits tippt. Das bedeutet: es mag ein sehr hohes Marktvolumen dort geben (übersetzt auf den asiatischen Markt: man kann dort sogar sehr hohe Beträge unterbringen), nur bedeutet es zugleich, dass ein derart ausgewähltes Spiel von der weltweiten Massenintelligenz schon so gut eingeschätzt ist, dass man, egal, welche Seite man nimmt, man vermutlich einfach keinen Vorteil mehr hat. Ein weiteres Kriterium für das Erkennen eines schlechten Tipps: das größte Spiel, was alle schauen und welches man am liebsten und sogar unbedingt gerne wetten möchte, auch, weil man es garantiert anschauen wird und man sogar – für den Großspieler auch ein hilfreicher Hinweis – viel Geld platzieren kann, ist das, welches man besser sausen lässt. Schau es dir an, freue dich auf Arsenal – Tottenham, Manchester United gegen Manchester City, Real Madrid – Barcelona oder Bayern – Dortmund. Hier ist wenig rauszuholen. Es gilt aber: Je kleiner der Markt, desto eher lässt sich etwas gewinnen.

Mit Spezialwetten wie Eckenwetten lässt sich in Topspielen vielleicht eher gewinnen als mit 1X2 oder Over/Under 2,5 Wetten.


Reaktion auf steigende oder sinkende Quoten


Ein weiteres, sehr wichtiges Kriterium sind Marktbewegungen. Hier wäre natürlich eine weitere Überschrift, die später sicher en Detail behandelt wird, der günstigste Zeitpunkt zum Platzieren einer Wette, was jedoch schon eingeschränkt auf Großspieler am asiatischen Markt von hoher Bedeutung ist, aber auch für Kleinspieler oder sich zum Profi hin entwickelnden relevant sein könnte: was ist von Spielen mit erheblichen Kursschwankungen, speziell von steigenden Kursen zu halten? Sollte man diese als dann allmählich gute Tipps aufnehmen oder im Gegenteil bei zu starkem Anstieg besonders dringend die Finger davon lassen?

Die Fragestellung ist schon nicht so ganz einfach und schlüssig zu beantworten. Denn: auch hier untergliedert sich dies in ein paar weitere Details, von denen das abhängt. Dies sollte jedoch, bevor man sich hiermit näher auseinandersetzt, die eine Regel niemals außer Kraft setzen. Vielleicht die wichtigste aller Regeln auf dem Weg zum erfolgreichen Sportwetter: halt die Füße still. Setze aus. Spiele nicht. Beschäftige dich nicht mit diesem Spiel, lass es aus. Warum die so gut und wichtig ist? Wenn du nicht spielst bist du auf jeden Fall pari (mit diesem speziellen Spiel). Die Kunst, sich nicht zu ärgern, wenn man einen guten Tipp ausgelassen hat, ist natürlich eine schwierige und auch gar nicht mal so leicht zu erlernende.

Bei dieser Kunst jedoch – hier ein eingeschobener, weiterer, genereller Hinweis – ist, wie überall sonst auch, die Objektivität gefragt. Meist läuft es nämlich so: man kann sich nicht recht entscheiden und rätselt, was man tun müsste. Man entscheidet sich schweren Herzens TATSÄCHLICH für das Pass. Keine Wette, obwohl doch so verlockend? Wenn nun die Seite mit dem fallenden Kurs kommt, dann sagt man sich: „War doch klar. Wenn eine Seite so sehr fällt, dann weiß man doch, was kommt. Man sollte das einfach mitspielen.“ Wenn aber die Gegenseite kommt, dann sagt man sich: „War doch klar, dass das eine gute Wette war. Bei diesem Kurs? So was muss ich nächstes Mal spielen.“ Und schon hätte man sich im Prinzip in die eigene Tasche gelogen. Man findet fast immer einen guten Grund, welcher einen nach dem Ausgang eines Spiels den „richtigen Tipp“ nahe gelegt hätte. Und: man ist dabei kein bisschen objektiv.

Entscheidung gegen Wetten


Es gibt etliche weitere dieser Ausprägungen, hier war nur mal eines dieser Beispiele genannt. Aus der eigenen Praxis gesagt: oftmals feiert man sich gerne für ein starkes Pass. Diese bringen oft die gleiche Menge an Geld ein wie ein guter Tipp. Nur, dass man diese Summen nur indirekt zählen kann. Kommt jedoch ein solch ausgelassener Tipp dann doch, dann muss man selbst und höchst persönlich Zeugnis vom Verständnis der Nicht-Ärgern-Kunst ablegen – nicht immer mit Erfolg. Auch hier muss man sich dann mühsam an die guten Passes zurückerinnern, um sich mit der ausgelassenen, theoretisch gewonnenen Wette, abzufinden. Also: es ist tatsächlich nicht immer so einfach.

Dennoch gilt diese Regel, Finger weg, du bist pari, und am klügsten: beschäftige dich damit nicht mehr, höchstens in dem Sinne, daraus lernen zu wollen.


Also womöglich das Spiel trotzdem anzuschauen und Beobachtungen anzustellen oder Schlüsse zu ziehen: was hatte den Markt zu dem Kurseinbruch veranlasst?

Langfristig erfolgreich wetten


Ganz prinzipiell sollte man dringend eine gewisse Strategie einschlagen, an die man glaubt. Hier sollte man am besten eine ausreichend große Anzahl von Papier-Wetten (nur aufschreiben und auswerten, bevor man diese Strategie zum Einsatz bringt) mit dieser Strategie durchführen. Und wenn es klappt, dann auf keinen Fall dem verpassten Gewinn nachtrauern. Denn: wenn die Strategie tatsächlich funktioniert, dann funktioniert sie auch danach noch. Der Vorteil nun: man hätte sie zuvor schon getestet und verifiziert.

Viele Sportwetter „irren herum“, so eine Beobachtung. Das heißt vor allem, dass sie sich mit sehr kurzfristigen Ergebnissen beschäftigen, den Ausgang oftmals fälschlich einer eigenen Schicksalsgeschichte zuschreiben, nicht aber tatsächlich dem Niveau der Tipps, und dass sie, aufgrund sehr kurzfristiger Beobachtungen, unmittelbar einen „Strategiewechsel“ vornehmen. Das heißt: „letzte Woche habe ich verloren mit den ganzen lächerlichen overs, als kaum ein Tor fiel. Diese Woche spiele ich under.“ Nach dem erneuten Verlust dann: „Das ist typisch bei mir. Wenn ich auf Tore gehe, fallen keine, wenn ich auf keine Tore gehe, fallen viele. Ich bin ein echter Pechvogel.“

Selbst wenn es in dem Falle sogar stimmt: eine Strategie, die nachhaltig Erfolg bringt, war das sicher nicht, welcher man da nachgegangen ist. Und, hier nur noch ein Merksatz: wenn man mit Nachteil spielt, dann ist es besser, Pech zu haben. Dann ist das Geld nämlich schneller alle und man muss nicht so lange leiden, kann bald schon was Anderes machen – oder eben die richtigen Lehren ziehen und ab heute klug wetten. Wir wollen doch alle lernen und besser werden?!

Über den Autor Dirk Paulsen