Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dirk_paulsen2020.png Ansichten: 0 Größe: 21,4 KB ID: 5191819Erneut in der Meisterfrage alles klar? Bayern, mit dem zehnten Titel in Folge? Zumindest meint dies der Wettmarkt. Die Wettquote auf die Titelverteidigung ist bei 1.16. Das ist natürlich nicht zu spielen. Die Simulation des Betmaster Tools ergab lediglich eine faire Quote von 1.61 oder, im Kehrwert, eine Chance von 62.3%. Die übertrieben kleine Marktquote geht wohl auf den Fakt zurück, dass die Bayern das eh immer schaukeln und nach neun Titeln in Folge einfach keine Zweifel bestehen, dass es erneut gelingt?

Der Computer hat dazu eine andere Ansicht. Offensichtlich sind die Einstellungen und die Berechnungsmethoden (einer Simulation) vom Menschen gemacht. Dennoch haben sie eine sehr solide Basis. Schaut man hier auf das aktuelle Ranking im Betmaster:

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Abbildung 1: Im Betmaster Tool können die individuellen Einstellungen gespeichert werden


Dann stellt man vermutlich fest: die für die drei ernsthaft in Frage kommenden Teams mit ihren Torquotienten liegen nicht so weit auseinander. Der Torquotient ist schlicht die Division der erzielten Tore durch die kassierten. Hier kann man zwar oben eine Gewichtung hinzufügen (hier ist sie bei 5—3—2—1 für die letzten vier Spielzeiten), aber in etwa kommt das schon so hin. Nehmen wir nur die letzte Saison: die Bayern mit 99-44 Toren (Quotient von 2.25), RB Leipzig mit 60-32 (Quotient von 1.875) und Dortmund mit 75-46 (Quotient von 1.63), dann ist das nicht so weit weg. Und man muss bei Dortmund berücksichtigen, dass sie eine recht wackelige letzte Saison gespielt haben, während sie in den Jahren davor doch deutlich besser waren – und dies vielleicht eher ihrem Leistungsvermögen entspricht. In der Saison davor hatten sie mit 84-41 einen Quotienten von über 2.0, nur zum Vergleich und auch zum Verständnis der Gewichtung.

Welche Meisterwetten sind sinnvoll?


Die Simulation des Betmaster ergibt auf Basis dieser Einschätzungen (und natürlich der sonstigen Konkurrenz in der Liga, deren Einschätzungen analog erstellt und gespeichert sind) nun für Leipzig eine Titelwahrscheinlichkeit von 11.6% und für Dortmund eine von 18.1%. Der Kehrwert dieser Wahrscheinlichkeit ist die jeweils die faire Quote. Dies ist für Leipzig also eine faire Wettquote von 8.62 und für Dortmund eine von 5.52. Für Dortmund bekommt man am Wettmarkt bis zu 8.0, für Leipzig eine Wettquote von bis zu 18.00 wie bei Betano:

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Abbildung 2: Die Bundesliga Meisterwette bei Betano

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Falls man sich nun über das Paradoxon wundern sollte, dass zwar Leipzig den günstigeren Quotienten hat, Dortmund dennoch die höheren Titelchancen, dann ist dies nur bis zur Aufklärung paradox. Selbst wenn nämlich das gängige Sprichwort „Angriff gewinnt Spiele, Abwehr gewinnt Meisterschaften“ vielleicht eine gewisse Berechtigung hat im Sinne von „man sieht doch, wie oftmals derjenige Meister wird, dessen Abwehr stabiler war“, das auf die Anzahl der Gegentore beziehend, aber dennoch setzt sich in der Simulation der bessere Angriff der Dortmunder häufiger in einen Sieg um als bei Leipzig, bei denen dann eine höhere Anzahl von Remisen auftritt, welche auch dank der unsinnigen Dreipunkteregel doppelt nachteilig für die Titelchancen ist. Auch der Markt sieht zwar Dortmunds Chancen höher, fraglich jedoch, ob dies aufgrund der eben genannten Erklärung so ist.


Man darf nun zwei weitere Dinge berücksichtigen: im nun verfügbaren Betmaster Tool hätte jeder User seine eigenen Einstellungsmöglichkeiten. Wenn er also eine größere Kluft zwischen Bayern und dem Rest sieht, dann kann er dies gerne in den eigenen Einstellungen ändern. Hierzu kann man sowohl den Quotienten hochsetzen als auch die Angriffs- oder Abwehrstärke jeweils individuell verstellen. Analog darf er natürlich auch Leipzig und/oder Dortmund runtersetzen in den genannten Werten.

Was sich daraus ableitet sind jedoch direkt die Wahrscheinlichkeiten für die Spielausgänge auf 1/X/2. Wenn man die oben gezeigten Einstellungen nimmt, dann kommen recht realistische Werte heraus für diese 1/X/2 Quoten, zum Beispiel bereits am ersten Spieltag. Das hieße also: an diesen Werten liegt es NICHT, dass der Computer die Titelchancen der Bayern für geringer hält. Man könnte diese Berechnungen für die einzelnen Spiele ausdehnen auf sämtliche Saisonspiele und würde vermutlich jeweils mit dem Wettmarkt vergleichbare Chancen herausbekommen. Also der Markt würde keineswegs die Chancen der Bayern auf einen Sieg gegen Köln oder Stuttgart höher einschätzen als es das Tool täte, bei diesen oben gezeigten Einstellungen. Auch für Leipzigs oder Dortmunds Siege würden keine anderen Quoten herauskommen (die Marktquoten sind stets in etwa die Kehrwerte der Wahrscheinlichkeiten; beim Markt ist nur immer noch eine Gewinnmage mit eingerechnet).

Wenn es also nicht an den Einschätzungen für die einzelnen Spiele liegt, die die Abweichungen für die Titelchancen ergeben, dann muss man die Ursachen für die höhere Titelwahrscheinlichkeit, welche der Markt ermittelt hat, woanders suchen. Oder man vertraut dem Tool und den Berechnungen und wettet auf Dortmund und Leipzig.

Lässt sich der FC Bayern stoppen?


Es gibt jedoch den einen Aspekt, der vielleicht die Chancen für Bayern erhöht. Und das ist dieser: sollte es jemals eng werden im Titelrennen, dann – so lehrt uns auch die Vergangenheit – können die Bayern noch einen Gang höher schalten. Sie kennen das Tabellenbild und wissen: volle Konzentration von nun an, wir müssen alles reinlegen, alle Register ziehen, sonst ist der Titel futsch. Genau dieses Mittel steht den „schwächeren“ Teams nicht zur Verfügung. Vielleicht sogar im Gegenteil: verglichen mit dem Tennissport bekommen sie „den weichen Arm“ und verschlagen plötzlich bei Matchbällen mit „unforced errors“. Insofern könnte man hier noch eine kleine Korrektur vornehmen. Wie realistisch dies allerdings ist?

Man könnte auch eine persönliche Meinung dazu abgeben, nachdem der Computer seine Berechnungen beendet hat: a) Bayern ist vielleicht doch irgendwann „titelmüde“? b) Dortmund und Leipzig rücken dennoch diese Saison näher heran und c) Bayern hat vielleicht wirklich dieses Jahr ein etwas schwereres, trotz Nagelsmann als neuem Trainer, oder auch: deswegen?

Der Tipp lautet also: Bayern wird NICHT Meister, wenn man dazu eine entsprechende Quote bekommt, oder eben Leipzig und Dortmund beide wetten, für 7.0 und für 17.0. Die Quote, welche man somit auf Bayern bezahlt, wäre so zu berechnen: 1/8 + 1/18 = 18.05%. 1 – 18.05% = 81.95%. Das ist die Gegenchance. Der Kehrwert davon ist 1 / 81.95% = 1.22. Man zahlt also auf den Bayern-Titelgewinn eine 1.22. Wobei: man muss berücksichtigen, dass man das Geld auch dann verliert, wenn irgendein Vierter den Titel holt. Man zahlt also auf Bayern oder irgendjemand außer Dortmund und Leipzig diese 1.22. Aus Toolsicht noch immer eine sehr gute Wette.

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